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Musik und Literatur – eine Betrachtung

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Oh Du Fröhliche, Take The Long Way Home, The End… Ich kannte es von Stephen King, viele seiner Bücher wurden und werden eingeleitet von Zitaten aus Musikstücken, immer wieder untermalen Musikzitate den Text, geben Zitate aus Songs den Ton vor. Thomas Mann beeindruckte mich mit seiner aus Wagners Schaffen entlehnten Leitmotiv-Technik. Nietzsche kam wieder und wieder auf dieses Thema zurück, dionysisch getrieben, in dem Versuch seine Gedankenfülle apollinisch zu bändigen.

Musik ist in Literatur allgegenwärtig. Als Strukturelement, als atmosphärischer Anklang, als Text gewordene Musik, als Dichtung, als Thema. Nur einige Beispiele aus meinem Bücherregal: Nick Hornby, „High Fidelity“, Benjamin v. Stuckrad-Barre „Soloalbum“, Thomas Mann „Doktor Faustus“, Jack Kerouac „Unterwegs“. Musikalische Anklänge finden sich auch in meinen Geschichten z.B. in der Horrorstory „Oh Du Fröhliche“ rund um einen in Andrea Jürgens vernarrten Fleischer. Oder in der Kurzgeschichte „Take The Long Way Home“. In meinem zweiten Roman (hier vor allem die Musik der Doors).

Umgekehrt ließen und lassen sich auch viele Musiker von literarischen Werken anregen. Z.B. (wenn ich mir meine LPs und CDs ansehe): Pink Floyd „Animals“ (George Orwells „Farm der Tiere“), Vanden Plas „Christ O“ (Alexandre Dumas „Der Graf von Monte Christo“), Kamelot „Epica“ und „Black Halo“ (Goethes „Faust“), die aus meiner Heimat am Niederrhein, in dem Fall aus Krefeld, stammenden Blind Guardian mit u.a. „Nightfall in Middle-Earth (beruhend auf J.R.R. Tolkien „Das Silmarillion“), „Symphony X „Paradise Lost“ (John Milton „Das verlorene Paradies“). Unter der Überschrift „Existierende Vorlagen“ findet Ihr bei Wikipedia eine umfangreiche Liste von Konzeptalben vor allem aus dem Rockmusik-Bereich zum Thema „Literarische Vorlagen für Musikwerke“.

Die einflussreichsten literarischen Werke unter Musikern scheinen mir zu sein: „Die Bibel“ und „Der Herr der Ringe“ (bzw. die Mittelerde-Geschichten Tolkiens, Infos z.B. hier auf TolkienWelt), letzteres auch daran zu erkennen, dass sich viele Bands einen Namen aus Tolkiens Werken ausgewählt haben, z.B. Marillion (eine Aufzählung aus dem Bereich „Metal“ findet Ihr auf Metal Hammer.de). Spannend finde ich auch eine Gruppe wie die ebenfalls aus meiner Heimat am Niederrhein stammenden Faelend, die sich als Mystery- und Tolkien-Rockband nicht nur inhaltlich von Tolkiens Phantasiewelt inspirieren lassen, sondern zum Teil auch die Texte in einer der Kunstsprachen, die Tolkien erfunden hat, schreiben (Sindarin-elbisch, der Bandname bedeutet in dieser Sprache „Seelenreise“). Ein Special zu „Tolkien im Metal“ bietet Metalglory.de.

Manchmal arbeiten Schriftsteller und Musiker auch zusammen: Ein Klassiker der Zusammenarbeit von Musikern und Schriftstellern ist sicherlich das Zusammenwirken von Hawkwind und Michael Moorcock. Aktuellstes Beispiel in meinem CD-Player: Das neue Album von Vanden Plas „Chronicles of the Immortals“, das aus einer Zusammenarbeit mit Wolfgang Hohlbein entstand und auf Hohlbeins „Die Chronik der Unsterblichen“ basiert. Aus der Zusammenarbeit von Hohlbein mit Manowar ist bislang noch kein Album entstanden, aber mit „Thor“ ein Buch Hohlbeins (Teil einer Buch-Serie: „DIE ASGARD SAGA ist der neue große Epos von Wolfgang Hohlbein, entstanden aus der intensiven Zusammenarbeit mit MANOWAR“)

Natürlich gibt es auch Musiker, die schreiben: Viele schreiben ihre Biographie, manche wenden sich anderen Themen zu (z.B. Ted Nugent „Kill it & grill it“, ein Kochbuch, oder Neal Peart von Rush, der Reisebeschreibungen verfasste, z.B. „Ghost Rider: Travelling on the Healing Road: Travels on the Healing“).

Und es gibt Schriftsteller, die musizieren, z.B. die Allstarband amerikanischer Bestsellerautoren (u.a. Stephen King, Amy Tan).

Außerdem gibt es…

Musik und Literatur – „Ach, Luise, laß … das ist ein zu weites Feld.“ Und es kommen immer wieder spannende neue Alben dazu, aktuell (September 2022) die neue starke Platte „The God Machine“ von Blind Guardian (u.a. Bezüge zu American Gods von Neil Gaiman), die ich mir als 2 LP / Picture Disc besorgt habe, tolles Design (Foto weiter unten), oder „Seasons and Mysteries“ von Faelend, die nicht nur im Song „Heal Me“ (in diesem Song geht es um Heilkraut ,Athelas‘, Königskraut aus Mittelerde) wieder starke Bezüge zu Tolkien haben. Hier mein aktueller Favorit von Seasons and Mysteries:

PS: Gerade kam meine Liebste herein und hatte noch einen „Musik und Literatur“-Tipp, einen Song über einen Schriftsteller: Julia Holofernes‘ Song „John Irving“. Und da fiel mir noch ein weiteres Lied über einen Schriftsteller ein: „Goethe war gut“ von Rudi Carrell.

PS 2: Foto der Blind GuardianThe God Machine“ Limited Edition 2 LP / Picture Disk:

Foto der Blind Guardian „The God Machine“ Limited Edition 2 LP / Picture Disk

 

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Erotische Mails und Briefe schreiben – eine Anleitung. Erfolgreich mit AKT

Erotische Mails und Briefe schreiben

Erotische Mails und Briefe schreiben

Die Suchanfragen rund um den Valentinstag haben wieder einmal gezeigt, dass viele Menschen nach Anleitung Ausschau halten, die ihnen dabei hilft, ihre Gefühle für und Phantasien mit ihren Partnerinnen und Partnern in geeigneter Weise aufs Papier zu bringen. Gefühle der Nähe, der Vertrautheit, des hitzigen Verlangens. Phantasien erotischer Natur, von umschlingender, verschlingender Zweisamkeit (oder mehr). Eine Weise, die geeignet ist, weil sie den Adressaten tief berührt, in Schwingungen versetzt, und sehnsuchtsvolle Leidenschaft hervorkitzelt.

Und so folgt nun, wie bereits an anderer Stelle angekündigt, ein kleiner Leitfaden zum Thema „Erotische Mails und Briefe schreiben“. Eine Anleitung, die – um das eindringlich hervorzuheben – ebenso bar jeden Humors ist, wie es Erotik sein sollte, wenn sie sich denn ernst nimmt und mehr sein will als die Prosa des Verlangens, ein Aufguss feuchtschwüler Tatsächlichkeit, nämlich: ein lyrischer Erguss innerlichster Körperlichkeit, ein AKT der sinnlichen Poesie.

Leitfaden „Erotische Mails und Briefe schreiben“

Es gilt die AKT-Regel zu beachten:

A – Bleibe AUTHENTISCH – soll heißen: Knüpfe dort an, wo Du gerade stehst!

Du willst eine erotische Mail schreiben – und Du hast gerade Hunger? Dann esse nichts, sondern lasse Deinen Hunger für Dich arbeiten: „Ich verzehre mich nach Dir, ach, könnte ich Dich doch kosten, bei Dir sein, meinen Hunger nach Dir stillen, Dich schmecken. Erwache ich, dann sollst Du mein Frühstück sein, mein Toast, den ich mit Herzenlust buttern will. Mein Speck, dessen leckeren Saft ich gierig lecke. Das Ei, das sich mir mit seinen heißen Rundungen darbietet und das ich bis zur Neige auslöffeln will….“

Du willst eine erotische Mail schreiben – und gerade beginnt Deine Lieblingsserie im Fernsehen? Dann schalte den Fernseher nicht ein, sondern lasse Deine Neugier, wie es in der Serie wohl weiter geht, für Dich arbeiten: „Seit ich Dir das erste Mal begegnet bin, will ich nichts anderes, als Dich anmachen, Dich betrachten, meine Neugier auf Dich stillen, Dich sehen, hören. Will Dir zu jedem nur erdenklichen Höhepunkt folgen, Dich in Serie lieben und auch beim Cliffhanger nicht fallen lassen…“

Du willst eine erotische Mail schreiben – leidest aber an akuter Diarrhoe? Dann schlucke keine Mittel dagegen, sondern lasse dieses Gefühl in Deinem Bauch für Dich arbeiten: „Dieses Kribbeln, Brummen, Grummeln im Bauch, wenn ich nur an Dich denke, nichts anderes zählt mehr – außer Dich fühlen. Nur von Dir will ich mich ans Bett fesseln lassen, zum Fließen bringen, bis ich das Gefühl habe, mein ganzes Sein löst sich auf…“

Tipp: Der im Leben verankerte Aufhänger sollte in der Mail nicht genannt werden.

K – KEINE KOMMASETZUNG oder Rechtschreibung – Orthographie ist ein Hemmschuh zum Herzen der Begehrten!

Richtig angewendete Orthographie ist ein Zeichen dafür, dass der Schreibende mit dem Kopf bei der Sache ist. Aber in einer erotischen Mail hat der Kopf nichts zu suchen – es geht um Gefühl, Leidenschaft, Begehren, Sehnsucht, Phantasie, Gier.

Um den Adressaten mit der eigenen Leidenschaft anzustecken, das Herz der begehrten Person zu erreichen und für einen selbst zu entflammen, muss eine erotische Mail direkter Ausdruck dieses intensiven Gefühl sein: Am Kopf vorbei geht der Weg. Also keine Kommas, und wenn, dann nur als Rhythmuszeichen Deines Innenlebens gesetzt. Denke nicht an Rechtschreibung, lasse es fließen. Regeln sind Kopf, das Regellose wird den Adressaten mitreißen.

Tipp: Bei aller Kopflosigkeit dennoch auf den richtigen Adressaten der Mail achten, sie soll ja nicht an den Chef oder ein Familienmitglied gesendet werden.

T – TUE es gleich und TUE es immer wieder – Zurückhaltung führt Dich nicht auf den richtigen Weg!

Was ist Begehren wert, wenn es nur ein Strohfeuer ist? Wenn nach einmaliger Erfüllung die Sinne erlahmen und die Gier erloschen ist? Nichts. Wirkliche Leidenschaft zielt auf Wiederholung ab. Ich will Dich, nicht nur einmal, sondern immer wieder. Und gleich noch einmal – und zwar: Sofort! Leidenschaft kennt keine Geduld, packt sie einen im Supermarkt, dann will sie die Erfüllung sofort im Schatten der Gemüsetheke. Lodert sie im Park auf, so drängt die Gier einen hinter den nächsten Baum.

Also sollten erotische Mails spontan geschrieben und verschickt werden (siehe auch Punkt K – keine Kommasetzung). Nachdenken, zögern, tötet die Erotik. Also tippen, nicht nachdenken, nicht noch einmal über die Mail lesen, sondern sofort senden – nur so wird sich ein direkter Draht zwischen Herzen herstellen lassen. Und vor allem: Nicht nur einmal senden. Wie gesagt: Leidenschaft zielt auf Wiederholung ab. Also senden. Und wieder senden. Das darf ruhig immer wieder die gleiche Mail sein. Denn wie gesagt: Leidenschaft zielt auf Wiederholung.

Tipp: Keine Verwendung von Eigennamen in Mails. Die Gefahr, eine ehemals an einen anderen Adressaten gesendete Mail nun an eine begehrte Damen (Herren) anderen Namens zu senden, ist in der Hitze der Begierde zu groß.

Mehr erfahren: Dies war nur ein kleiner Leitfaden zum Thema „Erotische Mails schreiben“, eine Erfolgsgarantie kann nicht gegeben werden. Wer seine Erfolgschancen exponentiell erhöhen und die Hohe Kunst der erotischen Mail erlernen möchte, dem lege ich meinen umfassenderen Leitfaden ans Herz „Durch AKTE zum Akt – wie sie einfach und erfolgreich erotische Mails schreiben!“ (inklusive zahlreicher Vorlagen-Mails), der als E-Book bei allen bekannten Anbietern zum Preis von nur 49,80 Euro verfügbar ist. Hier erweitere ich die AKT-Regel um eine zusätzliche Erfolgskomponente zur AKTE-Regel: E = Lieber EINMAL gut geklaut, als zweimal schlecht geschrieben (das E-Book bietet somit einen umfangreichen Anhang erotischer Zitate aus Literatur, Film und Kochbüchern).

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Männer- & Frauen-Geschichten. Neue Anthologie des Schreiblust-Verlages – und Boscher ist dabei

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„Gemeinsam grundverschieden: Ein Buch mit Männer- und Frauen-Geschichten“, so lautet der Titel der in Kürze für 9,90 Euro im Buchhandel erhältlichen neuen Anthologie des Schreiblust-Verlages.

Herausgegeben von Robert Pfeffer versammelt das Buch mit dem sehr schönen Cover 36 Geschichten – und Ralf Boscher steuerte seine Kurzgeschichte „Der Bierdeckel und das Warten“ bei.

Klappentext des Buches „Gemeinsam grundverschieden: Ein Buch mit Männer- und Frauen-Geschichten“:

„Wenn Männer zu wissen glauben, was Frauen über sie denken, liegen sie meistens falsch. Hingegen wissen Frauen oft mehr über Männer, als diese über sich selbst.

Für Männer untereinander sind die Dinge recht simpel. Sagen Männer wie Frauen. Frauen untereinander dagegen, … komplizierter geht’s kaum. Sagen Frauen wie Männer.

Sehr verwickelt und doch wieder ganz klar, oder?

Ähnlich einem Männergespräch über Frauen oder einer Frauenrunde über Männer. Dieses Buch hat alles davon. 36 Geschichten von 25 Autorinnen und elf Autoren zeigen, wie Frauen und Männer gemeinsam grundverschieden sind.“

Die Autorinnen und Autoren sind: Jochen Ruscheweyh, Maria Soulas, Nadin Hardwiger, Christine Storck, Wolf Awert, Daniela Dietrich, Antje Haugg, Elisabeth Kuhs, Isabella Zährl, Katharina Conrad, Manuel Zerwas, Juna Lee Bendt, Gebhard Manntz, Matthias Hockmann, Bettina Forbrich, Anne Bentkamp, Olga Baumfels, Kira Littwin, Bernhard Horwatitsch, Elsa Rieger, Karin Seidner, Anne Kerlin, Anne Zeisig, Frank Trummel, Jutta Strzalka, Lena Hauser, Susann Obando Amendt, Ralf Boscher, Martina Bracke, Jörg Zschocke, Hermann Markau, Eibe Meiners, Marcel Porta, Sibylle Walter, Angie Pfeiffer, Angela Hüsgen.
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Es ist nach der Geschichte „Futter für die Bestie“, die in dem nach der Geschichte benannten Buch „Futter für die Bestie“ gedruckt wurde, das zweite Mal, dass sich der Schreiblust-Verlag für einen Text von Ralf Boscher entschieden hat.

Hier kaufen – direkt beim Verlag, bei Amazon

Hier geht es zur Präsentation des Buches auf der Verlagsseite…

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Fragen an den Schriftsteller Bodo Manstein… Ein Blick hinter die Buchstaben #2: Neue Fragen, neue Gäste auf Boschers Blog

Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen.

Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen ersten 13 „Interviews“ finden Sie hier auf meinem Blog . Jetzt habe ich neue Fragen – und freue mich über neue Gäste auf meinem Blog.

Ich danke allen, die sich meinen neuen Fragen stellen und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

Ralf Boscher

Heute zu Gast auf Boschers Blog: Bodo Manstein

Bodo_Manstein_Portrait
Hallo Bodo, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

Was war Dein glücklichster schriftstellerischer Moment im vergangenen Jahr?

Da brauche ich gar nicht lange zu überlegen. Zweifellos war es das Probelektorat zu Strand.Blut. Ich war damals auf der Suche nach einem Lektorat für meine Bücher und stieß zufällig auf meine derzeitige Lektorin. Schon das überdurchschnittlich umfangreiche Probelektorat zeigte mir, dass wir absolut auf einer Wellenlänge lagen.
Bodo_Manstein_Strand_Blut
Wenn Du wählen könntest zwischen „die Liebe Deines Lebens treffen“ oder „einen Bestseller schreiben“ – für was würdest Du Dich entscheiden?

Ich habe die Liebe meines Lebens vor 26 Jahren getroffen. Und daher kann ich aus tiefster Überzeugung sagen: Ich pfeife auf einen Bestseller.

Hast Du Angst, eines Tages vielleicht „leer“ zu sein? Keine Geschichte mehr in Dir zu haben, die Du erzählen könntest?

Nein! – Ich hatte noch nie Geschichten in mir. Das Leben schreibt meine Geschichten. Ich beobachte sehr genau, was um mich herum passiert. Das ergibt Stoff im Überfluss, aus dem man Stories machen kann. Mir ist wichtig, das sich meine Leser in meinen Romanen hier und da wiedererkennen oder wenigstens über Alltagssituationen schmunzeln, die sie so auch schon mal erlebt haben. Das schafft gemeinsame Nähe.

Du gehst auf eine Party… Auf die Auskunft, Du seist Schriftsteller, hörst Du die Antwort „Ich wollte auch immer mal einen Roman schreiben“, „Ich habe da auch eine Idee zu einem Roman“… Was antwortest Du?

„Setz Dich hin und schreib! – Und wenn Du Fragen hast, wende Dich jederzeit an mich!“
Bodo_Manstein_Endstation_Sylt
Wer kennt diese Filmszenen nicht: Nach langer, quälender (meist aufgrund emotionaler Blockiertheit) ideenloser Zeit, gerät eine Schriftstellerin / ein Schriftsteller (nach überwundener emotionaler Blockade) in einen Schreibrausch (z.B. Diane Keaton in „Was das Herz begehrt“). Die Ideen sprudeln nur so… Die geschriebenen Seiten stapeln sich auf dem Schreibtisch… Hattest Du schon einmal einen Schreibrausch? Und wenn ja: War das Geschriebene wirklich brauchbar?

Nein, einen Schreibrausch hatte ich noch nicht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich grundsätzlich sehr aufgeräumt und organisiert bin.

Warum veröffentlichst Du unter Deinem Geburtsnamen und nicht wie so viele andere unter Pseudonym?

Wer unter einem Pseudonym schreibt, wird sicher seinen Grund dafür haben. Für mich gab es bisher keinen. Ehrlich gesagt könnte ich mir auch gar nicht vorstellen, mit zwei Identitäten durchs Leben zu gehen.

Lieber ein Schreibtisch-Schriftsteller („einfach Schreiben und Bücher veröffentlichen“) oder im Rampenlicht stehen (Interviews gebend, im Feuilleton besprochen, zu Fernsehinterviews eingeladen werden)?

Bisher bin ich Schreibtisch-Schriftsteller, habe aber auch keine Berührungsängste mit der anderen Seite. Im Moment ist das aber auch eine Zeitfrage, da ich ja noch neben einem Brötchen-Job schreibe. Mal sehen, wie das in ein paar Jahren aussieht!

Herr der Ringe, Harry Potter, Twilight, Shades of Grey? Welche dieser Bestseller-Serien sollten Schriftstellerinnen und Schriftsteller gelesen haben?

Ich selber habe Harry Potter gelesen. Die anderen Titel sprechen mich absolut nicht an.

Die „Psycho-Spielchen-Frage“ – charakterisiere bitte Deinen Schreibstil:
Wenn Dein Schreibstil eine Speise wäre, wäre er… Hausmannskost!
Wenn er ein Film wäre, wäre er „Der Kommissar und das Meer“
Wenn er eine CD wäre, wäre er… „Atemlos“

Die „Hör mal wer da hämmert-Frage“: Selbst ist der Mann oder Auftrag vergeben? Wie hältst Du es mit Korrekturlesen, Covergestaltung…?

Also, ohne ein ordentliches Lektorat geht gar nichts. Alles andere kann man grundsätzlich auch selbst machen, wenn man das Talent oder gute Ratgeber hat. Beim Cover muss man dabei besonders sorgfältig sein, da das immer der erste Blickfang ist und Interesse weckt.

Die „Kristallkugel-Frage“: Du kannst in die Zukunft schauen. Ein renommierter Verlag bemüht sich um Dich und möchte Dich unter Vertrag nehmen und Deinen nächsten Roman veröffentlichen. Doch der Blick in die Kristallkugel zeigt: Wählst Du diesen Weg, dann wirst Du weniger Bücher verkaufen, als wenn Du den Roman als Self-Publisher herausbringst. Was also tust Du?
Bodo_Manstein_Juli_Mord
Vor einigen Wochen erhielt ich tatsächlich das Angebot eines sogenannten Publikumsverlages, der meinen ersten Sylt-Krimi Juli.Mord. in sein Frühjahrsprogramm 2016 aufnehmen wollte. Natürlich habe ich sofort zugeschlagen. Wann erhält man so ein Angebot wohl nochmal? – Die Frage nach der Anzahl der verkauften Bücher hat sich bei meiner Entscheidung überhaupt nicht gestellt. Ich schreibe nicht, um Geld zu verdienen, sondern um meine Leser zu unterhalten. Jetzt habe ich durch das Verlagsangebot die Möglichkeit auch in Buchhandlungen vertreten zu sein und so noch eine Leserschaft zu gewinnen, die ich bisher nicht erreichen konnte. Im Weiteren schließt das eine das andere ja nicht aus. Ich werde selbstverständlich auch weiterhin in der Self-Publisher-Gemeinde aktiv bleiben und meine nächsten Bücher als Indie-Autor veröffentlichen.

Die Frage nach der Unsterblichkeit: Für viele Menschen hat der Glaube an ein Leben nach dem Tode etwas sehr Tröstliches. Viele Menschen erfreuen sich an dem Gedanken, dass sie in ihren Kindern und Kindeskindern fortleben. Es heißt, Ruhm führe zur Unsterblichkeit. Und auch manche Künstler haben sich, wie man so sagt, mit ihren Werken unsterblich gemacht. Als wie vergänglich schätzt Du Deine Literatur ein? Oder anders gefragt: Kennst Du die Hoffnung, mit Deiner Schreibe etwas Bleibendes zu erschaffen? Ein Werk zu hinterlassen, dass Deine Lebenszeit überdauert?

Alles ist letztlich vergänglich. Irgendwann kommt der längst überfällige Komet und reseted unseren Erdball, falls die Menschheit das bis dahin nicht selbst schafft. Ich weiß auch nicht, ob es weltgeschichtlich wichtig ist, wenn man irgendwann in der Zukunft einen Sylt-Krimi von Bodo Manstein ausgräbt, der im Jahr 2012 spielt. Also, da bleibe ich doch lieber auf dem Teppich und nehme mich nicht so wichtig.

Vielen Dank Bodo, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

Zum Autor:
Bodo_Manstein_Portrait2
Einen Regionalkrimi auf der “Königin der Nordsee” Sylt anzusiedeln, war für Bodo Manstein ein ganz persönliches Anliegen. „So führt er den Leser mit seinen spannenden Geschichten nicht nur in lebhaften Bildern über „seine“ Insel, sondern zeigt auch das Sylt hinter den Kulissen einer Urlaubsinsel“ (Quelle)

Bodo Manstein wurde 1962 in Mülheim an der Ruhr geboren. Sein Großvater war der Mitbegründer des Bund für Umweltschutz und Naturschutz Deutschland (BUND) Dr. Bodo Manstein.

Bodo Manstein wuchs im Bergischen Land auf, verbrachte aber auch viel Zeit auf Baltrum, wo er seine „Liebe zur See“ fand. So trat er nach seinem Abitur 1982 in die Marine ein. Dort führten ihn seine Wege immer wieder nach Sylt, wo er zuletzt mit seiner Familie von 1994 bis 2002 lebte.

Mit dem Titel „Juli.Mord“ startete er eine neue Sylt-Krimireihe rund um den Inselmaler Robert Benning und dessen Freund Hauptkommissar Hinrichs. Bodo Manstein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Kiel (Quelle)

Homepage des Autors
Amazon-Autorenprofil
google+ Profil des Schriftstellers Bodo Manstein
Twitter-Profil

Buchtrailer zu Bodo Mansteins Sylt-Krimis

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Fragen an die Schriftstellerin Hanni Münzer… Ein Blick hinter die Buchstaben #2: Neue Fragen, neue Gäste auf Boschers Blog

Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen.

Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen ersten 13 „Interviews“ finden Sie hier auf meinem Blog . Jetzt habe ich neue Fragen – und freue mich über neue Gäste auf meinem Blog.

Ich danke allen, die sich meinen neuen Fragen stellen und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

Ralf Boscher

Hanni Münzer PortraitHeute zu Gast auf Boschers Blog: Hanni Münzer

Liebe Hanni, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

Was war Dein glücklichster schriftstellerischer Moment im vergangenen Jahr?

Da gibt es eine Menge, ich kann mich über die kleinsten Dinge freuen und die ergeben für mich in der Summe das Glück.

Wenn Du wählen könntest zwischen „die Liebe Deines Lebens treffen“ oder „einen Bestseller schreiben“ – für was würdest Du Dich entscheiden?

Die Frage ist jetzt aber nicht ernst gemeint, oder? Typisch Mann. Da gibt es ja wohl nur eine Antwort.

Hast Du Angst, eines Tages vielleicht „leer“ zu sein? Keine Geschichte mehr in Dir zu haben, die Du erzählen könntest?

Nein, ich habe eher Angst, eines Tages durchzudrehen, weil ich so viele verschiedene Geschichten im Kopf habe, die mir alle zusummen: „Ich will raus, ich will raus, schreib mich zuerst!“

Du gehst auf eine Party… Auf die Auskunft, Du seist Autorin, hörst Du die Antwort „Ich wollte auch immer mal einen Roman schreiben“, „Ich habe da auch eine Idee zu einem Roman“… Was antwortest Du?

Nur zu, ran an die Tasten. Nicht drüber reden, schreiben! Man kann nicht schwanger werden, ohne den Rock zu heben…

Wer kennt diese Filmszenen nicht: Nach langer, quälender (meist aufgrund emotionaler Blockiertheit) ideenloser Zeit, gerät eine Schriftstellerin / ein Schriftsteller (nach überwundener emotionaler Blockade) in einen Schreibrausch (z.B. Diane Keaton in „Was das Herz begehrt“). Die Ideen sprudeln nur so… Die geschriebenen Seiten stapeln sich auf dem Schreibtisch… Hattest Du schon einmal einen Schreibrausch? Und wenn ja: War das Geschriebene wirklich brauchbar?

Blockiert war ich bisher noch nie, toi toi toi, und im Schreibrausch bin ich ständig. Ich kann ihn bloß nicht in voller Ekstase ausleben. Mich unterbricht rechtzeitig mein Mann und verlangt nach einer warmen Mahlzeit.
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Warum veröffentlichst Du unter Deinem Geburtsnamen und nicht wie so viele andere unter Pseudonym?

Das frage ich mich heute auch. Ich habe tatsächlich nicht über die Möglichkeit des Erfolgs nachgedacht. „Die Seelenfischer“ hochzuladen, war ursprünglich nicht mehr als ein Experiment. Ich ging davon aus, schon an der technischen Umsetzung zu scheitern. Ich bin ein Technikschaf.

Lieber ein Schreibtisch-Schriftsteller („einfach Schreiben und Bücher veröffentlichen“) oder im Rampenlicht stehen (Interviews gebend, im Feuilleton besprochen, zu Fernsehinterviews eingeladen werden)?

Schreibtisch!

Herr der Ringe, Harry Potter, Twilight, Shades of Grey? Welche dieser Bestseller-Serien sollten Schriftstellerinnen und Schriftsteller gelesen haben?
Hanni_Muenzer_Akte_Rosenthal_Finale_Tetralogie
Ich bin ganz klar ein J.R.R. Tolkien-Fan. Mit meiner Seelenfischer-Tetralogie erweise ich seinem Genie meine Referenz und nehme in jedem der vier Bände Bezug auf ihn. In der Nachbemerkung von Band 4 gebe ich meine Lieblingsstelle wieder: Frodo und Samweis wandern durch Osgiliath und Frodo, erschöpft und niedergeschlagen, fragt Samweis Gamdschie: „Woran sollen wir glauben, Sam?“ Und Sam antwortet: „Es gibt etwas Gutes auf der Welt, Herr Frodo, und dafür lohnt es sich zu kämpfen.“

Die „Psycho-Spielchen-Frage“ – charakterisiere bitte Deinen Schreibstil:

Mamma mia, mich auf eine Sache festlegen zu lassen, das behagt mir gar nicht. Da fallen mir spontan tausend Antworten dazu ein. Die Schönheit, die wir mit unseren Sinnen aufnehmen, ob Sehen, Hören oder Schmecken, ist etwas Einzigartiges und doch empfindet sie jeder anders. Das ist ja das Wunderbare daran, diese Vielfalt und Buntheit der Welt. Es ist für jedes Individuum etwas dabei. Aber weil ich Dir nichts abschlagen kann, Ralf, ein Versuch:
Wenn Dein Schreibstil eine Speise wäre, wäre er… Schokolade mit Erdbeeren und Chili.
Wenn er ein Film wäre, wäre er „Ghost – Nachricht von Sam“.
Wenn er eine CD wäre, wäre er… die Musik aus „Dirty Dancing“.

Die „Hör mal wer da hämmert-Frage“: Selbst ist die Frau oder Auftrag vergeben? Wie hältst Du es mit Korrekturlesen, Covergestaltung…?

Man kann nicht immer alles selber machen. Für das Handwerk wie Lektorat/Korrektorat und Cover habe ich tolle Profis an meiner Seite.

Die „Kristallkugel-Frage“: Du kannst in die Zukunft schauen. Ein renommierter Verlag bemüht sich um Dich und möchte Dich unter Vertrag nehmen und Deinen nächsten Roman veröffentlichen. Doch der Blick in die Kristallkugel zeigt: Wählst Du diesen Weg, dann wirst Du weniger Bücher verkaufen, als wenn Du den Roman als Self-Publisher herausbringst. Was also tust Du?

Zeig mir erst diese Kristallkugel! Aha! Dachte ich es mir doch. Du hast keine. So oder so, würde ich meinem Instinkt folgen. Und der orientiert sich weniger am Wirtschaftlichen, sondern vielmehr am freiheitlichen Gedanken. Unabhängigkeit ist ein hohes Gut.

Die Frage nach der Unsterblichkeit: Für viele Menschen hat der Glaube an ein Leben nach dem Tode etwas sehr Tröstliches. Viele Menschen erfreuen sich an dem Gedanken, dass sie in ihren Kindern und Kindeskindern fortleben. Es heißt, Ruhm führe zur Unsterblichkeit. Und auch manche Künstler haben sich, wie man so sagt, mit ihren Werken unsterblich gemacht. Als wie vergänglich schätzt Du Deine Literatur ein? Oder anders gefragt: Kennst Du die Hoffnung, mit Deiner Schreibe etwas Bleibendes zu erschaffen? Ein Werk zu hinterlassen, dass Deine Lebenszeit überdauert?
Hanni_Muenzer_Honigtot_Piper
So vermessen bin ich nicht. Meine Bücher, und besonders „Honigtot“, sind ein Plädoyer für den Frieden. Das ist eine universelle Botschaft. Ich habe keinen Glauben und an Religion glaube ich schon gar nicht. Zu viele beanspruchen die einzige wahre Wahrheit für sich – und schlagen sich dafür immer noch die Köpfe ein. Vielleicht sollten wir zur Abwechslung mal alle an den Frieden glauben?

Vielen Dank Hanni, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

Zur Autorin:

„Hanni Münzers Roman “Honigtot” hat es (nach einigen Hundert Tagen in den Amazon-Kindle-Top 10) als Piper-Taschenbuch nun auch in die vom Buchreport erstellte SPIEGEL-Bestsellerliste geschafft, und zwar von 0 auf Platz 22 (Quelle, 22. April 2015)

Hanni Münzer wurde im bayrischen Wolfratshausen geboren. Die „Selfpublishing-Königin… und quirlige Endvierzigerin“ (Quelle) lebt heute nach Stationen in Seattle, Stuttgart und Rom mit Mann und Hund in Oberbayern (Quelle).

„Hanni Münzer hatte schon immer eine lebhafte Phantasie (zum Leidwesen von Eltern und Lehrern) und verschlang bereits als Sechsjährige jedes Buch.“ (Quelle) Als Autorin trat sie im Januar 2013 an die Öffentlichkeit: Sie brachte in Eigenregie ihren Debütroman „Die Seelenfischer“ als ersten Band einer geplanten Trilogie (die sich letztendlich zu einer Tetralogie auswuchs, Quelle) als E-Book heraus – und landete gleich einen Bestseller.
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Seitdem ist Hanni Münzer aus den Amazon-Charts nicht mehr wegzudenken und erobert (s.o.) nun auch mit ihrem am 13. April 2015 bei Piper (Quelle) als broschiertes Buch erschienenen Roman „Honigtot“ die Bestsellerlisten.

Neu erschienen ist vor kurzem ihr Roman „Das Mädchen hinter der Maske“.

Amazon-Autorenprofil

Homepage der Autorin

Lovelybooks-Seite

Facebook-Profil

Hanni Münzer auf Youtube:

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Demnächst auf Boschers Blog: Fragen an den Schriftsteller Bodo Manstein

Ein Blick hinter die Buchstaben #1
, die ersten Gäste auf Boschers Blog: Birgit Böckli, Béla Bolten, Jürgen Schmidt, Elsa Rieger, Susanne Gerdom, Kay Noa, Nika Lubitsch, Matthias Czarnetzki, Sabine Trapp, Florian Tietgen, Hedy Loewe, Nadja Losbohm und B.C. Schiller

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Fragen an die Schriftstellerin Ilona Bulazel… Ein Blick hinter die Buchstaben #2: Neue Fragen, neue Gäste auf Boschers Blog

Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen.

Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen ersten 13 „Interviews“ finden Sie hier auf meinem Blog . Jetzt habe ich neue Fragen – und freue mich über neue Gäste auf meinem Blog.

Ich danke allen, die sich meinen neuen Fragen stellen und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

Ralf Boscher

Ilona_Bulazel_PortraitHeute zu Gast auf Boschers Blog: Ilona Bulazel

Hallo Ilona, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

Was war Dein glücklichster schriftstellerischer Moment im vergangenen Jahr?
Ilona_Bulazel_Akte
Die glücklichsten Momente erlebe ich immer, wenn mich Leser kontaktieren und mir mitteilen, dass sie meine Bücher begeistern. Wenn mir solche großartigen Komplimente gemacht werden, dann hüpft mein Herz!

Wenn Du wählen könntest zwischen „die Liebe Deines Lebens treffen“ oder „einen Bestseller schreiben“ – für was würdest Du Dich entscheiden?
Ilona_Bulazel_GroßeLiebe
Die Liebe meines Lebens habe ich ja bereits getroffen und wir arbeiten jetzt gemeinsam an einem Besteller 😉

Hast Du Angst, eines Tages vielleicht „leer“ zu sein? Keine Geschichte mehr in Dir zu haben, die Du erzählen könntest?

Da geht es mir sicher wie jedem anderen Menschen. Es gibt immer Tage, an denen man zweifelt und irgendwelche Ängste dir das Leben schwer machen. Als Schriftsteller fürchte ich natürlich die berühmt-berüchtigte Schreibblockade. Glücklicherweise habe ich momentan noch ein paar Ideen im Kopf.

Du gehst auf eine Party… Auf die Auskunft, Du seist Schriftstellerin, hörst Du die Antwort „Ich wollte auch immer mal einen Roman schreiben“, „Ich habe da auch eine Idee zu einem Roman“… Was antwortest Du?

Versuch es!

Wer kennt diese Filmszenen nicht: Nach langer, quälender (meist aufgrund emotionaler Blockiertheit) ideenloser Zeit, gerät eine Schriftstellerin / ein Schriftsteller (nach überwundener emotionaler Blockade) in einen Schreibrausch (z.B. Diane Keaton in „Was das Herz begehrt“). Die Ideen sprudeln nur so… Die geschriebenen Seiten stapeln sich auf dem Schreibtisch… Hattest Du schon einmal einen Schreibrausch? Und wenn ja: War das Geschriebene wirklich brauchbar?

Schreibrausch hätte ich das nicht genannt, aber an guten Tagen kommt schon eine Menge Stoff zusammen. Allerdings muss ich dann noch mal gründlich Korrektur lesen (in mehreren Durchgängen) und auch das Streichen von Passagen ist dann manchmal nötig.

Warum veröffentlichst Du den Großteil Deiner Romane und Geschichten unter Deinem Geburtsnamen, doch Deinen Liebesroman unter Pseudonym?

Pseudonyme halte ich mittlerweile für eine gute Sache. Sie schaffen Klarheit, bzw. Abgrenzung, wenn man in verschiedenen Genres schreibt. Da der Liebesroman eben zu einer anderen Kategorie gehört, hat sich ein Pseudonym angeboten, um Mißverständnisse zu vermeiden.

Lieber ein Schreibtisch-Schriftsteller („einfach Schreiben und Bücher veröffentlichen“) oder im Rampenlicht stehen (Interviews gebend, im Feuilleton besprochen, zu Fernsehinterviews eingeladen werden)?

Ich bin gerne an meinem Schreibtisch.

Herr der Ringe, Harry Potter, Twilight, Shades of Grey? Welche dieser Bestseller-Serien sollten Schriftstellerinnen und Schriftsteller gelesen haben?

Für mich gibt es da kein Muss. Ich lasse mich gerne auch von anderen Schriftstellern inspirieren, aber das sollte jeder für sich entscheiden.

Ilona_Bulazel_Sepsis
Die „Psycho-Spielchen-Frage“ – charakterisiere bitte Deinen Schreibstil:
Wenn Dein Schreibstil eine Speise wäre, wäre er… süß-sauer
Wenn er ein Film wäre, wäre er »Das fünfte Element«.
Wenn er eine CD wäre, wäre er… – ein Mix

Die „Hör mal wer da hämmert-Frage“: Selbst ist die Frau oder Auftrag vergeben? Wie hältst Du es mit Korrekturlesen, Covergestaltung…?

Ich bin die Schriftstellerin, mein Mann Sascha macht das ganze »Drumherum«. Sozusagen ein »Selbst ist das Paar«-Projekt! Für das Cover, das Lektorat und das Korrektorat haben wir sehr gute Profis gefunden.

Die „Kristallkugel-Frage“: Du kannst in die Zukunft schauen. Ein renommierter Verlag bemüht sich um Dich und möchte Dich unter Vertrag nehmen und Deinen nächsten Roman veröffentlichen. Doch der Blick in die Kristallkugel zeigt: Wählst Du diesen Weg, dann wirst Du weniger Bücher verkaufen, als wenn Du den Roman als Self-Publisher herausbringst. Was also tust Du?

Die Verlagsfrage beschäftigt alle Selfpublisher. Darüber wird immer viel spekuliert und diskutiert. Ich habe mir vorgenommen erst dann darüber nachzudenken, wenn das wirklich einmal aktuell werden sollte 😉

Ilona_Bulazel_worldreset
Die Frage nach der Unsterblichkeit: Für viele Menschen hat der Glaube an ein Leben nach dem Tode etwas sehr Tröstliches. Viele Menschen erfreuen sich an dem Gedanken, dass sie in ihren Kindern und Kindeskindern fortleben. Es heißt, Ruhm führe zur Unsterblichkeit. Und auch manche Künstler haben sich, wie man so sagt, mit ihren Werken unsterblich gemacht. Als wie vergänglich schätzt Du Deine Literatur ein? Oder anders gefragt: Kennst Du die Hoffnung, mit Deiner Schreibe etwas Bleibendes zu erschaffen? Ein Werk zu hinterlassen, dass Deine Lebenszeit überdauert?

Literatur zu erschaffen, die die eigene Lebenszeit überdauert, ist durchaus ein schöner Gedanke. Allerdings ist das Schreiben für mich nicht auf die Zukunft oder die Zeit nach meinem Tod ausgerichtet, sondern auf die Gegenwart. Ich hatte den Wunsch etwas zu erschaffen, das stimmt. Es gibt nichts Befriedigenderes, als unter dein dreihundert-Seiten-Manuskript die Worte »Ende« zu setzen. Dann kommt die Phase der Korrektur und schließlich die Veröffentlichung. Wie oben schon erwähnt, gibt es nichts Schöneres als begeisterte Leser. Das motiviert mich und ich kann es gar nicht erwarten, am nächsten Buch zu arbeiten. Diese Dinge treiben mich an – was später einmal sein wird …

Vielen Dank Ilona, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

Ilona_Bulazel_OperationCastus
Zur Autorin:

„Das Schreiben ist eine spannende Erfahrung … es ist herrlich, der Phantasie freien Lauf zu lassen.“ (Quelle)

Die Autorin Ilona Bulazel wurde 1968 in Baden-Baden geboren (Quelle). Dort lebt sie zusammen mit ihrem Mann und „Lolo“, ihrer Mischlingshündin, noch heute (Quelle).

Neben ihren sehr erfolgreichen Thrillern („Sepsis – Verkommenes Blut“ steht aktuell auf Platz 5 der Kindle Charts) und Science-Fiction-Romanen veröffentlichte sie bisher auch zwei Bände aus der Reihe »Mit freundlichen Pfoten«.

Unter dem Pseudonym Matilda Templet erschien der Liebesroman »Große Liebe, kleine Rätsel« (Quelle)

Amazon-Autorenprofil
XinXii Autorenseite
Homepage der Autorin
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Ilona Bulazel auf „Indie-Buchtrailer“



  • Demnächst zu Gast auf Boschers Blog: Bodo Manstein

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Fragen an den Schriftsteller Lutz Schafstädt… Ein Blick hinter die Buchstaben #2: Neue Fragen, neue Gäste auf Boschers Blog

Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen.

Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen ersten 13 „Interviews“ finden Sie hier auf meinem Blog . Jetzt habe ich neue Fragen – und freue mich über neue Gäste auf meinem Blog.

Ich danke allen, die sich meinen neuen Fragen stellen und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

Ralf Boscher

Heute zu Gast auf Boschers Blog: Lutz Schafstädt

1-Lutz-2014
Hallo Lutz, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

Was war Dein glücklichster schriftstellerischer Moment im vergangenen Jahr?
Lutz_Schafstädt_Wichtel_g
Dieser Moment war eher eine Phase. Im Herbst wurde ich gefragt, ob ich für ein Blogprojekt eine Weihnachtsgeschichte beisteuern möchte. Ich legte mein großes Projekt zu Seite, fing an und bekam Lust, die Adventszeit mit einer weihnachtlichen Fortsetzungsgeschichte zu begleiten. Eine Woche lang gab es fast täglich eine Szene, taufrisch erdacht und auf die Homepage gestellt. Das Glück dieser Momente waren der Spaß am Themenwechsel und die Nähe zum Leser, die sich dabei ganz unmittelbar einstellte. Eine schöne Erfahrung die immer noch nachwirkt, auch wenn nun schon Ostern vorbei ist.

Wenn Du wählen könntest zwischen „die Liebe Deines Lebens treffen“ oder „einen Bestseller schreiben“ – für was würdest Du Dich entscheiden?

Ich habe ja schon einige Jahre auf dem Buckel und muss rückblickend sagen, dass ich mich erst um die Liebe meines Lebens gekümmert habe. Es war die richtige Reihenfolge. Die Liebe ist wichtig und wenn sie Bestand hat, kann sie eine wichtige Stütze auf dem Weg zum Bestseller sein.

Lutz_Schafstädt_nadelprobe
Hast Du Angst, eines Tages vielleicht „leer“ zu sein? Keine Geschichte mehr in Dir zu haben, die Du erzählen könntest?

Nein, wahrlich nicht. Ich habe Berge von Notizen und Ideen die schon lange auf meine Aufmerksamkeit warten. Wahrscheinlicher ist, dass vieles ungeschrieben bleiben wird.

Du gehst auf eine Party… Auf die Auskunft, Du seist Schriftsteller, hörst Du die Antwort „Ich wollte auch immer mal einen Roman schreiben“, „Ich habe da auch eine Idee zu einem Roman“… Was antwortest Du?

Fang an, würde ich sagen. Das Hinsetzen, Loslegen und Durchhalten sind die größten Hürden.

Wer kennt diese Filmszenen nicht: Nach langer, quälender (meist aufgrund emotionaler Blockiertheit) ideenloser Zeit, gerät eine Schriftstellerin / ein Schriftsteller (nach überwundener emotionaler Blockade) in einen Schreibrausch (z.B. Diane Keaton in „Was das Herz begehrt“). Die Ideen sprudeln nur so… Die geschriebenen Seiten stapeln sich auf dem Schreibtisch… Hattest Du schon einmal einen Schreibrausch? Und wenn ja: War das Geschriebene wirklich brauchbar?

Solche Stunden der Schreibeuphorie kennt wohl jeder Autor. Ich glaube sogar, das sind die kreativsten Momente bei denen man in seiner Geschichte versinkt. Es wäre schön, wenn alle Erstentwürfe so entstehen könnten. Die Ergebnisse sind nicht unbrauchbarer als Passagen, über denen ich Tage lang brüte. Bei der Überarbeitung ist der Rausch dann jedenfalls verflogen.

Tauwetter_Lutz_Schafstaedt
Warum veröffentlichst Du unter Deinem Geburtsnamen und nicht wie so viele andere unter Pseudonym?

Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Vielleicht greife ich irgendwann auch einmal dazu, aber derzeit kann jeder wissen, dass ich es bin, der da erzählt.

Lieber ein Schreibtisch-Schriftsteller („einfach Schreiben und Bücher veröffentlichen“) oder im Rampenlicht stehen (Interviews gebend, im Feuilleton besprochen, zu Fernsehinterviews eingeladen werden)?

Mit der Selbstpräsentation habe ich so meine Probleme. Am liebsten würde ich das was ich mache für mich sprechen lassen. Schreibtisch ist mir lieber.

Herr der Ringe, Harry Potter, Twilight, Shades of Grey? Welche dieser Bestseller-Serien sollten Schriftstellerinnen und Schriftsteller gelesen haben?

Nun ja. Als Pflichtlektüre für Autoren würde sie nicht sehen. Wer sich im jeweiligen Genre bewegt, der sollte sie kennen. Wichtiger ist es zu hinterfragen, welche Rezepturen ein Buch zum Bestseller gemacht haben – oder auch nicht.

Die „Psycho-Spielchen-Frage“ – charakterisiere bitte Deinen Schreibstil:
Wenn Dein Schreibstil eine Speise wäre, wäre er… bodenständige Hausmannskost.
Wenn er ein Film wäre, wäre er experimentelles Autorenkino.
Wenn er eine CD wäre, wäre er… ein Liederalbum.

Die „Hör mal wer da hämmert-Frage“: Selbst ist der Mann oder Auftrag vergeben? Wie hältst Du es mit Korrekturlesen, Covergestaltung…?

Es ist das Elend der Selfpublisher, gern professionelle Hilfe haben zu wollen aber sie nicht immer finanzieren zu können. Es ist nicht in jedem Falle Selbstüberschätzung, wenn Autoren alles selbst übernehmen oder mit Freunden und Kollegen improvisieren. Wer aufmerksam beobachtet, wird bemerken, dass mit dem Erfolg auch die Professionalität wächst. Naserümpfen ist da unangebracht. Vielleicht sollte man ein Crowdfunding für Bücher erfinden, um Selfpublishern bei den ersten Schritten zu helfen.

Die „Kristallkugel-Frage“: Du kannst in die Zukunft schauen. Ein renommierter Verlag bemüht sich um Dich und möchte Dich unter Vertrag nehmen und Deinen nächsten Roman veröffentlichen. Doch der Blick in die Kristallkugel zeigt: Wählst Du diesen Weg, dann wirst Du weniger Bücher verkaufen, als wenn Du den Roman als Self-Publisher herausbringst. Was also tust Du?

Wenn der Verlag nicht hilft mehr zu verkaufen, dann brauche ich ihn nicht. Es ist doch sein Job, Autoren mit seinen Dienstleistungen zu entlasten. Wenn er das nicht leistet, wüsste ich nicht warum er sich renommiert nennt.

Die Frage nach der Unsterblichkeit: Für viele Menschen hat der Glaube an ein Leben nach dem Tode etwas sehr Tröstliches. Viele Menschen erfreuen sich an dem Gedanken, dass sie in ihren Kindern und Kindeskindern fortleben. Es heißt, Ruhm führe zur Unsterblichkeit. Und auch manche Künstler haben sich, wie man so sagt, mit ihren Werken unsterblich gemacht. Als wie vergänglich schätzt Du Deine Literatur ein? Oder anders gefragt: Kennst Du die Hoffnung, mit Deiner Schreibe etwas Bleibendes zu erschaffen? Ein Werk zu hinterlassen, dass Deine Lebenszeit überdauert?

Das ist ein schöner Traum, den ich jedem gönne. Einigen wenigen mag das gelingen, doch im Grunde ist es ein Mythos. Es bleibt nicht mehr als die Spuren jedes anderen Lebens. Was Bücher betrifft, zeigt ein Blick auf die moderne Medienwelt, wie das Tempo des Vergessens noch zunimmt. In der Medienflut ragt nur weniges und immer nur für einen Augenblick heraus. Wer kann sich noch an die Bestseller von vor zehn Jahren erinnern? Ich will das nicht als pessimistisch verstanden wissen. Es ist wichtiger an die heutigen Leser zu denken. Wenn dann in vielen Jahren irgendwo ein Buch von mir in einer Regalecke steht ist das ein Glück, das ich gerne mitnehme, selbst wenn es ungelesen geblieben ist.

Vielen Dank Lutz, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

Zum Autor:

„Gegenwärtig arbeite ich an verschiedenen größeren Projekten für Romane, neben denen aber auch immer wieder Kurzgeschichten und Beiträge für meine Blogs entstehen.“ (Quelle)

wellensang
Lutz Schafstädt, Jahrgang 1960, Autor. Er lebt in Potsdam, ist verheiratet und hat eine Tochter. Ins Berufsleben ist er nach einer technischen Ausbildung in der Elektronikindustrie gestartet.

Später wechselte er in den Agenturbereich, um seine Begeisterung für das geschriebene Wort in Texten und Konzepten auszuleben. Begleitend dazu entstanden Kurzgeschichten und folgten erste Veröffentlichungen in Anthologien. Heute ist er freiberuflich tätig.

 

debk-KlubLutz Schafstädt ist unter Literaturinteressierten und Autoren auch bekannt für den von ihm betreuten Blog „eBook Sonar“. Außerdem hat er mit dem „neuen eBook Klub“ eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen, die sehr aktiv ist (hier dazu mehr…). Hier findet Ihr das Lesemagazin des „neuen eBook Klubs“.

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Fragen an die Schriftstellerin Carla Berling… Ein Blick hinter die Buchstaben #2: Neue Fragen, neue Gäste auf Boschers Blog

Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen.

Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen ersten 13 „Interviews“ finden Sie hier auf meinem Blog . Jetzt habe ich neue Fragen – und freue mich über neue Gäste auf meinem Blog.

Ich danke allen, die sich meinen neuen Fragen stellen und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

Ralf Boscher

Carla_Berling_Portrait1Heute zu Gast auf Boschers Blog: Carla Berling

Hallo Carla, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

Was war Dein glücklichster schriftstellerischer Moment im vergangenen Jahr?

Carla_Berling_Königstöchter

Das war der Tag, an dem mein Kriminalroman »Königstöchter« auf Rang 6 der Kindle-Charts stand.

Wenn Du wählen könntest zwischen „die Liebe Deines Lebens treffen“ oder „einen Bestseller schreiben“ – für was würdest Du Dich entscheiden?

Schwein gehabt. Da muss ich mich nicht entscheiden, denn neben der Liebe meines Lebens wache ich jeden Morgen auf.

Hast Du Angst, eines Tages vielleicht „leer“ zu sein? Keine Geschichte mehr in Dir zu haben, die Du erzählen könntest?

Nein. Im Gegenteil: ich hab oft Angst, dass ich nicht genug Zeit haben werde, um alle Geschichten zu erzählen.

Du gehst auf eine Party… Auf die Auskunft, Du seist Schriftstellerin, hörst Du die Antwort „Ich wollte auch immer mal einen Roman schreiben“, „Ich habe da auch eine Idee zu einem Roman“… Was antwortest Du?

Diesen Satz höre ich tatsächlich oft. »Ich könnte auch ein Buch schreiben….«, so klingt er meist. Und ich frage dann immer: »Warum tust du es nicht? Wer ein Buch schreiben will, muss ein Buch schreiben.«

Wer kennt diese Filmszenen nicht: Nach langer, quälender (meist aufgrund emotionaler Blockiertheit) ideenloser Zeit, gerät eine Schriftstellerin / ein Schriftsteller (nach überwundener emotionaler Blockade) in einen Schreibrausch (z.B. Diane Keaton in „Was das Herz begehrt“). Die Ideen sprudeln nur so… Die geschriebenen Seiten stapeln sich auf dem Schreibtisch… Hattest Du schon einmal einen Schreibrausch? Und wenn ja: War das Geschriebene wirklich brauchbar?

Solche Räusche hatte ich früher – und dabei kam nur Schrott raus. Inzwischen habe ich gelernt, Inspiration und Kreativität strukturiert zu »benutzen«, seitdem schreibe ich Bücher, die nicht nur mir etwas bedeuten.

Warum veröffentlichst Du unter Deinem Geburtsnamen und nicht wie so viele andere unter Pseudonym?
Carla_Berling_Kaempfen_Schreiben
Carla Berling IST ein Pseudonym. In »Vom Kämpfen und vom Schreiben« erzähle ich, wie es dazu kam.

Lieber ein Schreibtisch-Schriftsteller („einfach Schreiben und Bücher veröffentlichen“) oder im Rampenlicht stehen (Interviews gebend, im Feuilleton besprochen, zu Fernsehinterviews eingeladen werden)?

Beides. Ich liebe die Phasen, in denen ich allein zu Hause bin und mich konzentriert meiner Arbeit widmen kann. Und ich liebe meine Lesereisen, das Publikum, das direkte Feedback. Interviews und andere PR-Termine machen mir Spaß: Ich war selber jahrelang Journalistin und genieße es, jetzt auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen.

Herr der Ringe, Harry Potter, Twilight, Shades of Grey? Welche dieser Bestseller-Serien sollten Schriftstellerinnen und Schriftsteller gelesen haben?

Sowas würde ich mir nie anmaßen zu empfehlen. Ich bin glücklich über jeden Menschen, der liest, der Geschichten liebt, Geschichten erzählt oder ihnen zuhört. Jede Bestseller-Serie hat ihr Publikum, und das ist wunderbar.

Die „Psycho-Spielchen-Frage“ – charakterisiere bitte Deinen Schreibstil:
Wenn Dein Schreibstil eine Speise wäre, wäre er… Tapas. Sie sind eigentlich eine regionale Spezialität, die aber überall schmeckt, vielseitig ist und für jeden ein Häppchen parat hat.
Wenn er ein Film wäre, wäre er ein »Tatort«.
Wenn er eine CD wäre, wäre er… – ich passe. Keine Ahnung 🙂

Die „Hör mal wer da hämmert-Frage“: Selbst ist die Frau oder Auftrag vergeben? Wie hältst Du es mit Korrekturlesen, Covergestaltung…?

Ich arbeite seit Jahren mit dem Lektorat Seitzmayer in Mainz zusammen und lasse dort alle Bücher lektorieren und korrigieren. Die Fotos der Cover mach ich oft selbst, habe aber auch schon 2 eingekauft. Mein Sohn Leo arbeitet in einer Werbeagentur und berät mich beim Coverdesign, zudem arbeite ich gern mit der Münchner Grafikerin Inka Heerde zusammen. Bei diesen Aufgaben muss ich mich auf Profis verlassen.

Die „Kristallkugel-Frage“: Du kannst in die Zukunft schauen. Ein renommierter Verlag bemüht sich um Dich und möchte Dich unter Vertrag nehmen und Deinen nächsten Roman veröffentlichen. Doch der Blick in die Kristallkugel zeigt: Wählst Du diesen Weg, dann wirst Du weniger Bücher verkaufen, als wenn Du den Roman als Self-Publisher herausbringst. Was also tust Du?

Die Kugel ist überflüssig. Solche Angebote gab es längst, bisher habe ich sie alle abgelehnt. Nicht, weil ich was gegen Verlage habe, sondern weil mich noch kein Angebot überzeugt hat. Ich wüsste nicht, warum ich einen Vertrag unterschreiben sollte, der mir garantiert, dass ich weniger Bücher verkaufe als jetzt 🙂

Die Frage nach der Unsterblichkeit: Für viele Menschen hat der Glaube an ein Leben nach dem Tode etwas sehr Tröstliches. Viele Menschen erfreuen sich an dem Gedanken, dass sie in ihren Kindern und Kindeskindern fortleben. Es heißt, Ruhm führe zur Unsterblichkeit. Und auch manche Künstler haben sich, wie man so sagt, mit ihren Werken unsterblich gemacht. Als wie vergänglich schätzt Du Deine Literatur ein? Oder anders gefragt: Kennst Du die Hoffnung, mit Deiner Schreibe etwas Bleibendes zu erschaffen? Ein Werk zu hinterlassen, dass Deine Lebenszeit überdauert?

Meine Bücher sind Briefe an meine Söhne. Unsterblichkeit, Ruhm post mortem – nee, das ist mir wurscht. Wenn ich in der Kiste liege, habe ich andere Sorgen.

Vielen Dank Carla, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

Ich hab zu danken, es hat mir Spaß gemacht!

Zur Autorin:
Carla_Berling_Netz_Meister
Romane ab 18 („Im Netz der Meister“), humorvolle Werke und Lesungen („Jesses Maria“), Kriminalromane… Das schriftstellerische Werk von Carla Berling (wie ich jetzt weiß, ein Pseudonym) ist breitgefächert – und von Erfolg gekrönt. So fanden sich „Sonntags Tod“ und „Königstöchter“, die ersten beiden Bände ihrer Krimireihe „Ein Ira Wittekind Roman“, in den vorderen Ränge wieder (Quelle). „Königstöchter“ war im Oktober 2014 einer der „Kindle Unlimited All-Stars“ bei Amazon (Quelle).

Carla_Berling_Jesses-Maria
Carla Berling, Jahrgang 1960, ist gebürtige Ostwestfälin mit rheinländischer Tendenz. Sie war Verkäuferin, Kellnerin, Mannequin, Versicherungsverkäuferin, Seminarreferentin, Hausfrau, rasende Reporterin, Pressefotografin, Hartz-4-Empfängerin (Quelle). Ab 1995 veröffentlichte sie als Reporterin und Journalistin in Tageszeitungen, seit 2000 auch als Buchautorin in diversen Verlagen (Quelle). 2013 entschied sie sich, weitere Bücher als Self-Publisher zu veröffentlichen (Quelle).

Am 30. März 2015 erschien der 3. Band ihrer Ira Wittekind Krimi-Reihe: Tunnelspiel.

Homepage der Autorin

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Lovelybooks-Seite

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Carla Berling ist auch auf Youtube zu finden, u.a. mit dieser Lesung aus „Jesses Maria“:

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Neue Fragen… „Ein Blick hinter die Buchstaben“ geht in die zweite Runde. Neue Gäste aus der Selfpublisher-Szene auf Boschers Blog

Boscher_fragt2
Unter dem Motto „Ein Blick hinter die Buchstaben“ legte ich Autorinnen und Autoren aus der Selfpublisher-Szene einen ersten Fragenkatalog vor. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte.

Bisher waren zu Gast auf Boschers Blog:

Birgit Böckli, Béla Bolten, Jürgen Schmidt, Elsa Rieger, Susanne Gerdom, Kay Noa, Nika Lubitsch, Matthias Czarnetzki, Sabine Trapp, Florian Tietgen, Hedy Loewe, Nadja Losbohm und B.C. Schiller.

Diese so entstandenen ersten „Interviews“ findet Ihr hier auf meinem Blog.

Vielen Dank noch einmal allen Autorinnen und Autoren, die einen Blick hinter die Buchstaben ermöglicht haben.

Doch dann hatte ich neue Fragen – und Ihr könnt Euch auf neue Gäste aus der Selfpublishing-Szene auf Boschers Blog freuen.

Die neuen Fragen für „Ein Blick hinter die Buchstaben“:

Was war Dein glücklichster schriftstellerischer Moment im vergangenen Jahr?

Wenn Du wählen könntest zwischen „die Liebe Deines Lebens treffen“ oder „einen Bestseller schreiben“ – für was würdest Du Dich entscheiden?

Hast Du Angst, eines Tages vielleicht „leer“ zu sein? Keine Geschichte mehr in Dir zu haben, die Du erzählen könntest?

Du gehst auf eine Party… Auf die Auskunft, Du seist Schriftstellerin / Schriftsteller, hörst Du die Antwort „Ich wollte auch immer mal einen Roman schreiben“, „Ich habe da auch eine Idee zu einem Roman“… Was antwortest Du?

Wer kennt diese Filmszenen nicht: Nach langer, quälender (meist aufgrund emotionaler Blockiertheit) ideenloser Zeit, gerät eine Schriftstellerin / ein Schriftsteller (nach überwundener emotionaler Blockade) in einen Schreibrausch (z.B. Diane Keaton in „Was das Herz begehrt“). Die Ideen sprudeln nur so… Die geschriebenen Seiten stapeln sich auf dem Schreibtisch… Hattest Du schon einmal einen Schreibrausch? Und wenn ja: War das Geschriebene wirklich brauchbar?

Warum veröffentlichst Du unter Deinem Geburtsnamen und nicht wie so viele andere unter Pseudonym? Bzw.: Warum veröffentlichst Du unter Pseudonym und nicht unter Deinem Geburtsnamen?

Lieber ein Schreibtisch-Schriftsteller („einfach Schreiben und Bücher veröffentlichen“) oder im Rampenlicht stehen (Interviews gebend, im Feuilleton besprochen, zu Fernsehinterviews eingeladen werden)?

Herr der Ringe, Harry Potter, Twilight, Shades of Grey? Welche dieser Bestseller-Serien sollten Schriftstellerinnen und Schriftsteller gelesen haben?

Die „Psycho-Spielchen-Frage“ – charakterisiere bitte Deinen Schreibstil:
Wenn Dein Schreibstil eine Speise wäre, wäre er…
Wenn er ein Film wäre, wäre er…
Wenn er eine CD wäre, wäre er…

Die „Hör mal wer da hämmert-Frage“: Selbst ist die Frau / der Mann oder Auftrag vergeben? Wie hältst Du es mit Korrekturlesen, Covergestaltung…?

Die „Kristallkugel-Frage“: Du kannst in die Zukunft schauen: Ein renommierter Verlag bemüht sich um Dich und möchte Dich unter Vertrag nehmen und Deinen nächsten Roman veröffentlichen. Doch der Blick in die Kristallkugel zeigt: Wählst Du diesen Weg, dann wirst Du weniger Bücher verkaufen, als wenn Du den Roman als Self-Publisher herausbringst. Was also tust Du?

Die Frage nach der Unsterblichkeit: Für viele Menschen hat der Glaube an ein Leben nach dem Tode etwas sehr Tröstliches. Viele Menschen erfreuen sich an dem Gedanken, dass sie in ihren Kindern und Kindeskindern fortleben. Es heißt, Ruhm führe zur Unsterblichkeit. Und auch manche Künstler haben sich, wie man so sagt, mit ihren Werken unsterblich gemacht. Als wie vergänglich schätzt Du Deine Literatur ein? Oder anders gefragt: Kennst Du die Hoffnung, mit Deiner Schreibe etwas Bleibendes zu erschaffen? Ein Werk zu hinterlassen, dass Deine Lebenszeit überdauert?

Hier geht es zur ersten Interview-Runde auf meinem Blog…

Meine neuen Fragen haben bereits beantwortet: Bodo Manstein, Hanni Münzer, Ilona Bulazel, Lutz Schafstädt, Carla Berling. Hier geht es zur zweiten Interview-Runde mit interessanten Selfpublishing-Autorinnen und -Autoren …

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