Fragen an die Schriftstellerin Ilona Bulazel… Ein Blick hinter die Buchstaben #2: Neue Fragen, neue Gäste auf Boschers Blog

Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen.

Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen ersten 13 „Interviews“ finden Sie hier auf meinem Blog . Jetzt habe ich neue Fragen – und freue mich über neue Gäste auf meinem Blog.

Ich danke allen, die sich meinen neuen Fragen stellen und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

Ralf Boscher

Ilona_Bulazel_PortraitHeute zu Gast auf Boschers Blog: Ilona Bulazel

Hallo Ilona, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

Was war Dein glücklichster schriftstellerischer Moment im vergangenen Jahr?
Ilona_Bulazel_Akte
Die glücklichsten Momente erlebe ich immer, wenn mich Leser kontaktieren und mir mitteilen, dass sie meine Bücher begeistern. Wenn mir solche großartigen Komplimente gemacht werden, dann hüpft mein Herz!

Wenn Du wählen könntest zwischen „die Liebe Deines Lebens treffen“ oder „einen Bestseller schreiben“ – für was würdest Du Dich entscheiden?
Ilona_Bulazel_GroßeLiebe
Die Liebe meines Lebens habe ich ja bereits getroffen und wir arbeiten jetzt gemeinsam an einem Besteller 😉

Hast Du Angst, eines Tages vielleicht „leer“ zu sein? Keine Geschichte mehr in Dir zu haben, die Du erzählen könntest?

Da geht es mir sicher wie jedem anderen Menschen. Es gibt immer Tage, an denen man zweifelt und irgendwelche Ängste dir das Leben schwer machen. Als Schriftsteller fürchte ich natürlich die berühmt-berüchtigte Schreibblockade. Glücklicherweise habe ich momentan noch ein paar Ideen im Kopf.

Du gehst auf eine Party… Auf die Auskunft, Du seist Schriftstellerin, hörst Du die Antwort „Ich wollte auch immer mal einen Roman schreiben“, „Ich habe da auch eine Idee zu einem Roman“… Was antwortest Du?

Versuch es!

Wer kennt diese Filmszenen nicht: Nach langer, quälender (meist aufgrund emotionaler Blockiertheit) ideenloser Zeit, gerät eine Schriftstellerin / ein Schriftsteller (nach überwundener emotionaler Blockade) in einen Schreibrausch (z.B. Diane Keaton in „Was das Herz begehrt“). Die Ideen sprudeln nur so… Die geschriebenen Seiten stapeln sich auf dem Schreibtisch… Hattest Du schon einmal einen Schreibrausch? Und wenn ja: War das Geschriebene wirklich brauchbar?

Schreibrausch hätte ich das nicht genannt, aber an guten Tagen kommt schon eine Menge Stoff zusammen. Allerdings muss ich dann noch mal gründlich Korrektur lesen (in mehreren Durchgängen) und auch das Streichen von Passagen ist dann manchmal nötig.

Warum veröffentlichst Du den Großteil Deiner Romane und Geschichten unter Deinem Geburtsnamen, doch Deinen Liebesroman unter Pseudonym?

Pseudonyme halte ich mittlerweile für eine gute Sache. Sie schaffen Klarheit, bzw. Abgrenzung, wenn man in verschiedenen Genres schreibt. Da der Liebesroman eben zu einer anderen Kategorie gehört, hat sich ein Pseudonym angeboten, um Mißverständnisse zu vermeiden.

Lieber ein Schreibtisch-Schriftsteller („einfach Schreiben und Bücher veröffentlichen“) oder im Rampenlicht stehen (Interviews gebend, im Feuilleton besprochen, zu Fernsehinterviews eingeladen werden)?

Ich bin gerne an meinem Schreibtisch.

Herr der Ringe, Harry Potter, Twilight, Shades of Grey? Welche dieser Bestseller-Serien sollten Schriftstellerinnen und Schriftsteller gelesen haben?

Für mich gibt es da kein Muss. Ich lasse mich gerne auch von anderen Schriftstellern inspirieren, aber das sollte jeder für sich entscheiden.

Ilona_Bulazel_Sepsis
Die „Psycho-Spielchen-Frage“ – charakterisiere bitte Deinen Schreibstil:
Wenn Dein Schreibstil eine Speise wäre, wäre er… süß-sauer
Wenn er ein Film wäre, wäre er »Das fünfte Element«.
Wenn er eine CD wäre, wäre er… – ein Mix

Die „Hör mal wer da hämmert-Frage“: Selbst ist die Frau oder Auftrag vergeben? Wie hältst Du es mit Korrekturlesen, Covergestaltung…?

Ich bin die Schriftstellerin, mein Mann Sascha macht das ganze »Drumherum«. Sozusagen ein »Selbst ist das Paar«-Projekt! Für das Cover, das Lektorat und das Korrektorat haben wir sehr gute Profis gefunden.

Die „Kristallkugel-Frage“: Du kannst in die Zukunft schauen. Ein renommierter Verlag bemüht sich um Dich und möchte Dich unter Vertrag nehmen und Deinen nächsten Roman veröffentlichen. Doch der Blick in die Kristallkugel zeigt: Wählst Du diesen Weg, dann wirst Du weniger Bücher verkaufen, als wenn Du den Roman als Self-Publisher herausbringst. Was also tust Du?

Die Verlagsfrage beschäftigt alle Selfpublisher. Darüber wird immer viel spekuliert und diskutiert. Ich habe mir vorgenommen erst dann darüber nachzudenken, wenn das wirklich einmal aktuell werden sollte 😉

Ilona_Bulazel_worldreset
Die Frage nach der Unsterblichkeit: Für viele Menschen hat der Glaube an ein Leben nach dem Tode etwas sehr Tröstliches. Viele Menschen erfreuen sich an dem Gedanken, dass sie in ihren Kindern und Kindeskindern fortleben. Es heißt, Ruhm führe zur Unsterblichkeit. Und auch manche Künstler haben sich, wie man so sagt, mit ihren Werken unsterblich gemacht. Als wie vergänglich schätzt Du Deine Literatur ein? Oder anders gefragt: Kennst Du die Hoffnung, mit Deiner Schreibe etwas Bleibendes zu erschaffen? Ein Werk zu hinterlassen, dass Deine Lebenszeit überdauert?

Literatur zu erschaffen, die die eigene Lebenszeit überdauert, ist durchaus ein schöner Gedanke. Allerdings ist das Schreiben für mich nicht auf die Zukunft oder die Zeit nach meinem Tod ausgerichtet, sondern auf die Gegenwart. Ich hatte den Wunsch etwas zu erschaffen, das stimmt. Es gibt nichts Befriedigenderes, als unter dein dreihundert-Seiten-Manuskript die Worte »Ende« zu setzen. Dann kommt die Phase der Korrektur und schließlich die Veröffentlichung. Wie oben schon erwähnt, gibt es nichts Schöneres als begeisterte Leser. Das motiviert mich und ich kann es gar nicht erwarten, am nächsten Buch zu arbeiten. Diese Dinge treiben mich an – was später einmal sein wird …

Vielen Dank Ilona, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

Ilona_Bulazel_OperationCastus
Zur Autorin:

„Das Schreiben ist eine spannende Erfahrung … es ist herrlich, der Phantasie freien Lauf zu lassen.“ (Quelle)

Die Autorin Ilona Bulazel wurde 1968 in Baden-Baden geboren (Quelle). Dort lebt sie zusammen mit ihrem Mann und „Lolo“, ihrer Mischlingshündin, noch heute (Quelle).

Neben ihren sehr erfolgreichen Thrillern („Sepsis – Verkommenes Blut“ steht aktuell auf Platz 5 der Kindle Charts) und Science-Fiction-Romanen veröffentlichte sie bisher auch zwei Bände aus der Reihe »Mit freundlichen Pfoten«.

Unter dem Pseudonym Matilda Templet erschien der Liebesroman »Große Liebe, kleine Rätsel« (Quelle)

Amazon-Autorenprofil
XinXii Autorenseite
Homepage der Autorin
Facebook-Profil
Twitter-Profil
Ilona Bulazel auf „Indie-Buchtrailer“



  • Demnächst zu Gast auf Boschers Blog: Bodo Manstein

Wie gefällt Euch der Beitrag?
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (5 votes, average: 4,20 out of 5)

Loading...

Dieser Beitrag wurde unter Boscher fragt etwas anderes abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Fragen an die Schriftstellerin Ilona Bulazel… Ein Blick hinter die Buchstaben #2: Neue Fragen, neue Gäste auf Boschers Blog

  1. immer wieder sehr interessant zu lesen … vielen dank für diese serie!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert