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Ein Blick hinter die Buchstaben… Fragen an die Schriftsteller B.C. Schiller

Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen. Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen „Interviews“ werde ich in loser Folge auf meinem Blog veröffentlichen.

Ich danke allen, die sich meinen Fragen gestellt haben und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

Ralf Boscher

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Heute zu Gast auf Boschers Blog: B.C. Schiller

Hallo Barbara, hallo Christian, schön, dass ich Euch auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

Was seht Ihr als Euren bisher größten schriftstellerischen Erfolg an?

Das ist die Thrillerreihe mit dem unkonventionellen Chefinspektor Tony Braun. Mit seinem 4. Fall „Der stille Duft des Todes“ hielten wir uns mehrere Wochen auf Platz 1 im Gesamtbestsellerranking von Amazon.
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Wer ist Dir Barbara die liebste Figur in einem Eurer Romane oder in einer Eurer Geschichten? Und welche Figur ist Dein Favorit Christian?

Barbara: Ich mag den ruppigen Charme unseres Chefinspektors Ton Braun. Er ist ein Mann, in den man sich verlieben kann.
Christian: Mein Favorit ist unser Ex-Agent und Hundeflüsterer David Stein. Das ist eine sensible Kämpfernatur mit intellektuellem Touch.

Wer ist Euch die liebste von Euch nicht erschaffene Figur in einem Roman oder einer Geschichte?

Das sind Harry Hole von Jo Nesbo und Thomas Lynley von Elizabeth George

Der für Euch gelungenste erste Satz einer Eurer Geschichten?

Barbara: Töten ist ganz einfach sagen die Stimmen in meinem Kopf.
Christian: Der Tag an dem Tom Nowaks Frau sterben würde, begann vielversprechend.

Wenn Ihr nicht Schriftsteller, sondern Musiker wäret – welche Musik würdet Ihr machen?

Christian: Ich würde als DJ arbeiten und House Musik, Techno und Worldmusic mixen.
Barbara: Ich würde Christian zuhören.

Was macht einen Menschen zum Schriftsteller? Das Schreiben oder das Gelesen werden? Oder…?

Das Talent mit seiner Phantasie Geschichten zu erfinden und diese niederzuschreiben macht einen Schriftsteller aus.

Eure Einschätzung: Ist es förderlicher für eine gute Schreibe, mit der schriftstellerischen Arbeit seine Brötchen zu verdienen oder einem anderen Brotberuf nachzugehen?

Natürlich soll man mit dem Schreiben seine Brötchen verdienen. Schließlich wird man ja immer besser, wenn man davon leben kann.

Von der Grundidee zur fertigen Geschichte: Ist das bei Euch ein gerade Weg oder passiert es Euch, dass Ihr Euch weit von der Grundidee entfernt?

Das ist meist ein gerader Weg – die Grundidee steht immer.

Welcher Art sind die Szenen, die für Euch die größten Herausforderungen stellen?

Das sind Szenen, die eine Aktion aus unterschiedlichen Point-of-Views beschreiben. Dabei muss immer die Spannung gehalten werden und man darf sich nicht wiederholen.

Was bereitet Euch die größte Freude beim Schreiben?

Die größte Freude ist es, sich neue Ideen für seine Leser auszudenken.

Der für Euch wertvollste Schreibtipp, den Ihr erhalten habt?

Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und vor allem: täglich zu schreiben.

Manchmal noch Papier und Stift? Oder nur noch Schreiben am Rechner?

Nur noch Schreiben am Rechner – manchmal aber auch kreatives Ideensammeln mit Zetteln am Meer.

Welches Schreibprogramm nutzt Ihr?

Ein simples Word

Schreibzeiten: Wann schreibt Ihr? Schreibt Ihr an festgelegten Uhrzeiten oder setzt Ihr Euch zum Beispiel pro Tag eine Zeichenmenge?

Wir haben keine festgelegten Zeiten, schreiben aber täglich zwischen fünf und zehn Seiten.

Wie viel Zeit verwendet Ihr am Tag für das Marketing? Und welche Kanäle nutzt Ihr für die Werbung?

Vor einem Buchrelease 3-4 Stunden täglich ansonsten ca. eine Stunde täglich mit Fans und Kollegen.

Bereitet Euch das Schreiben größere Freude, seitdem es mehr Möglichkeiten der Veröffentlichung gibt (E-Books, Selfpublishing…)?

Wir schreiben ja erst seit es Selfpublishing gibt.

Die „Thomas Mann“-Frage: Barbara, Du schreibst, Dein Mann kommt herein oder ein guter Freund ruft an oder Dein Kind möchte etwas von Dir wissen – verbittest Du Dir die Störung, weil Du schreibst, oder lässt Du Dich auf die „Planänderung“ ein? Und bei Dir Christian? Geht es Dir wie Barbara?

Wir sind da flexibel, aber wenn wir mitten im Schreibprozess sind, dann schalten wir das Handy aus und checken unsere Mails nur einmal täglich.

Die „Charles Bukowski“-Frage: Haltet Ihr Alkohol für eine sinnvolle Stimulanz beim Schreiben?

Nein, beim Schreiben ist Alkohol absolut tabu; aber als Belohnung am Abend, nachdem wir eine spannende Szene geschafft haben, trinken wir gerne einen guten Wein.

Ihr geht schlafen, liegt bereits im Bett, das Licht ist aus – da kommt Dir Barbara eine Schreibidee in den Kopf: Stehst Du dann auf und notierst Dir die Idee? Und Du Christian? Wie gehst Du mit solch nächtlichen Ideen um?

Wir notieren uns diese Ideen auf dem Handy, das neben dem Bett liegt.

Habt Ihr mit einer Geschichte abgeschlossen, wenn Ihr unter sie ein „Ende“ gesetzt habt?

Ende ist Ende, denn die Story ist fertig. Aber dann beginnt die harte Phase der Überarbeitung. Erst nach dem zweiten oder dritten Durchlauf ist für uns wirklich ENDE.

Vielen Dank Barbara, vielen Dank Christian, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

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„Thriller müssen fesseln und mitreißen“ (Quelle)

Auf das schriftstellerische Konto von B.C. Schiller gehen mehrere Thriller-Bestseller in den eBook-Charts. B.C. Schiller sind das aus Österreich stammende Autoren-Duo und Ehepaar Barbara und Christian Schiller (Quelle).

Emotional mitreißende Thriller – diese liegen dem Kreativgespann am Herzen. „Entscheidend ist, den Leser auf eine emotionelle Reise mitzunehmen, ihn soweit zu verführen, dass er gemeinsam mit den Hauptfiguren Lust und Frust, Freude und Leid hautnah miterlebt.“ (Quelle)

Dabei fließen auch die beruflichen Erfahrungen der beiden Autoren in ihre Romane ein: Die „teilweise abenteuerlichen Erlebnisse in osteuropäischen und ex-sowjetischen Staaten“, die Barbara Schiller als Marketingagentin für Unternehmen in Osteuropa hatte. Die journalistische Arbeit, durch die Christian Schiller mit der Psyche von Verbrechern in Berührung kam (so interviewte er z.B. für ein Radiofeature den österreichischen Serienmörder Jack Unterweger) Quelle.

Homepage von B.C. Schiller
Amazon-Autorenprofil
Wikipedia-Artikel über B.C. Schiller
Facebook-Seite des Autoren-Duos

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Ein Blick hinter die Buchstaben… Fragen an die Schriftstellerin Nadja Losbohm

Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen. Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen „Interviews“ werde ich in loser Folge auf meinem Blog veröffentlichen.

Ich danke allen, die sich meinen Fragen gestellt haben und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

Ralf Boscher

Nadja_Losbohm
Heute zu Gast auf Boschers Blog: Nadja Losbohm

Hallo Nadja, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf!

Ich danke dir, dass du mich eingeladen hast!

Um gleich einzusteigen: Was siehst Du als Deinen bisher größten schriftstellerischen Erfolg an?

Ich glaube, drei Teile einer zusammenhängenden Buchreihe zu schreiben, bei der der Leser auch noch nach dem ersten Buch wissen möchte, wie es weitergeht, kann man als schriftstellerischen Erfolg bezeichnen. Dann weiß ich, dass ich irgendetwas richtig gemacht haben muss. Und wenn mir jemand sagt, dass er beim Lesen zu Tränen gerührt war, die gewählten Worte bei ihm wahre Emotionen entlockt haben – auch das ist für mich ein schriftstellerischer Erfolg.

Wer ist Dir die liebste Figur in einem Deiner Romane oder in einer Deiner Geschichten?

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Das ist schwer zu sagen. Irgendwie sind sie mir alle ans Herz gewachsen. Man verbringt so viel Zeit mit ihnen, lebt mit ihnen und lernt sich kennen. Jede hat Eigenschaften, die ich bewundere und vielleicht auch gerne selbst hätte.

Wer ist Dir die liebste von Dir nicht erschaffene Figur in einem Roman oder einer Geschichte?

Eindeutig „Faramir“ aus „Der Herr der Ringe“. Mit ihm konnte ich von Anfang mitfühlen.

Der für Dich gelungenste erste Satz einer Deiner Geschichten?

Es ist nicht der erste Satz, aber einer oder auch mehrere, von denen ich denke, dass sie gut gelungen sind und die ich persönlich mit am schönsten finde: „In jeder seiner Berührungen lag so viel Bewunderung und Liebe, wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte. Ich war es nicht gewöhnt, dass mich jemand so sehr liebte. Es war neu für mich. Schon immer gewesen.“ (aus „Die Jägerin – Blutrausch“, Teil 2)

Wenn Du nicht Schriftstellerin, sondern Musikerin wärst – welche Musik würdest Du machen?

Vermutlich Rockmusik. Das ist absolut meine Musikrichtung.

Was macht einen Menschen zum Schriftsteller? Das Schreiben oder das Gelesen werden? Oder…?

Ich würde sagen, das Schreiben selbst. Wenn man gelesen wird, macht das einen zu einem erfolgreichen Schriftsteller. 😉

Deine Einschätzung: Ist es förderlicher für eine gute Schreibe, mit der schriftstellerischen Arbeit seine Brötchen zu verdienen oder einem anderen Brotberuf nachzugehen?

Da dieses Geschäft doch recht unbeständig ist, ist es besser, wenn man einem „normalen“ Beruf nachgeht und das Schreiben in die Freizeit legt. Man kann auch produktiv sein und sich tolle Geschichten ausdenken, wenn man einen Brotberuf ausübt.

Von der Grundidee zur fertigen Geschichte: Ist das bei Dir ein gerade Weg oder passiert es Dir, dass Du Dich weit von der Grundidee entfernst?

Ich habe eine etwas sehr chaotische Arbeitsweise: einfach drauflos schreiben. Ich lege mir vorher kein Konzept an und weiß auch nicht, wo mich eine Geschichte hinführt. Es gibt zunächst eine Grundidee, dann fange ich an und sehe einfach weiter, wie sich das Ganze entwickelt. Manch einer schlägt jetzt die Hände über dem Kopf zusammen, aber bisher bin ich damit sehr gut zurechtgekommen.

Welcher Art sind die Szenen, die für Dich die größten Herausforderungen stellen?

Kampfszenen. Alles, was mit Action zu tun hat. Da brauche ich lange für, bis ich zufrieden bin.

Was bereitet Dir die größte Freude beim Schreiben?

Alles am Schreiben gefällt mir! Ich denke mir gerne neue Welten aus, spiele gern mit Worten. Ich möchte, dass die Leser bei meinen Geschichten mitfühlen, mitlachen und mitleiden.

Der für Dich wertvollste Schreibtipp, den Du erhalten hast?

Auf den warte ich noch. 😉

Manchmal noch Papier und Stift? Oder nur noch Schreiben am Rechner?

Ich arbeite mit beidem. Zuhause schreibe ich viel am Rechner. Aber wenn mich plötzlich beim Fernsehen die Muse küsst und der PC aus ist, dann kommt Papier zum Einsatz. Auf dem Arbeitsweg dann auch schon mal das Handy, wo ich kurze Gedanken abspeichere.

Welches Schreibprogramm nutzt Du?

Ich verwende Word. Anfangs habe ich noch mit Works gearbeitet und mir fiel die Umstellung schwer, aber nun mag ich Word sehr gerne und komme gut damit klar.

Schreibzeiten: Wann schreibst Du? Schreibst Du an festgelegten Uhrzeiten oder setzt Du Dir zum Beispiel pro Tag eine Zeichenmenge?

Ich schreibe gerne morgens, wenn es im Haus noch ruhig ist. Aber eine feste Schreibzeit habe ich nicht wirklich. Ich nehme mir auch nie vor, eine bestimmte Anzahl an Wörtern zu schreiben. Ich schreibe so, wie ich inspiriert bin und nicht unter Druck.

Wie viel Zeit verwendest Du am Tag für das Marketing? Und welche Kanäle nutzt Du für die Werbung?

Teilweise gehen dafür schon ein oder zwei Stunden am Tag drauf. Aber ich mache das nicht jeden Tag. Sonst würde ich wohl bald mit meinem PC verwachsen sein. 😉 Hauptsächlich verwende ich dafür Social Media Netzwerke, sprich Twitter und Facebook. Mit „herkömmlichen“ Methoden habe ich es auch schon versucht (Flyer, Postkarten etc.). Aber meiner Erfahrung nach bringt das nur sehr wenig.

Bereitet Dir das Schreiben größere Freude, seitdem es mehr Möglichkeiten der Veröffentlichung gibt (E-Books, Selfpublishing…)?

Definitv! Ich finde Ebooks großartig, auch wenn ich weiterhin „richtige“ Bücher lese und kaufe und selbst auch beide Möglichkeiten anbiete. Selfpublishing ist eine tolle Gelegenheit für alle, die schreiben und davon träumen, ihr eigenes Buch zu veröffentlichen und ihre Geschichten einfach mit anderen teilen wollen. Ich bin jedenfalls sehr dankbar für diese Chance!

Die „Thomas Mann“-Frage: Du schreibst, Dein Mann kommt herein oder ein guter Freund ruft an oder Dein Kind möchte etwas von Dir wissen – verbittest Du Dir die Störung, weil Du schreibst, oder lässt Du Dich auf die „Planänderung“ ein?

Wenn ich weiß, dass ich am Samstagmorgen schreiben möchte, dann wird alles verrammelt und verriegelt und abgestellt, was abzustellen geht: Handy, Telefon, Türklingel. Unterbrechungen dürfen nicht sein! Sonst vergesse ich ja meine genialen Ideen. 😉

Die „Charles Bukowski“-Frage: Hältst Du Alkohol für eine sinnvolle Stimulanz beim Schreiben?

Ganz bestimmt nicht! Da ich ohnehin nur wenig und selten trinke, stellt sich bei mir diese Frage auch gar nicht. Ich setze da lieber auf Cappuccino.

Du gehst schlafen, liegst bereits im Bett, das Licht ist aus – da kommt Dir eine Schreibidee in den Kopf: Stehst Du auf und notierst Dir die Idee?

Auf jeden Fall! Ich bin eine (Nach-)Denkerin, und wenn ich so etwas nicht sofort aufschreibe, kreist es mir die ganze Nacht im Kopf herum, und ich kann dann sowieso nicht einschlafen. Also lieber gleich aufspringen und alles notieren, auch wenn es bedeutet, dass ich zwei oder drei weitere Stunden wachbleibe.

Hast Du mit einer Geschichte abgeschlossen, wenn Du unter sie ein „Ende“ gesetzt hast?

Das kommt darauf an. Mit „Alaspis“ konnte ich abschließen, weil es ein definitives Ende hat. Da gibt es keine Möglichkeit mehr, dass die Geschichte weitergehen könnte. Mit „Die Jägerin“ habe ich und kann ich derzeit noch nicht abschließen, weil es nach den ersten drei Teilen ja noch weitergeht. Teil 4. Teil 5. Vielleicht Teil 6…

Vielen Dank Nadja, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

Ich danke dir, Ralf, für die Einladung und die tollen Fragen!

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Die 1982 in Hennigsdorf geborene Autorin fand dank ihrer Eltern schon früh ihre Heimat in Berlin. Von dort aus geht sie noch heute auf die Jagd nach spannenden Geschichten.

Ihren ersten schriftstellerischen Stoff fand sie im Alter von 19 Jahren, das Ergebnis „Alaspis – Die Suche nach der Ewigkeit“. 2012 erschien die märchenhafte Saga im novum Verlag (Quelle).

Dann ging es Schlag auf Schlag: Es entstand der erste Band der mehrteiligen Buchreihe ,,Die Jägerin – Die Anfänge“, eine Mischung aus Sci-Fi und Fantasy-Romance mit einem Spritzer Humor. Es folgten ,,Die Jägerin – Blutrausch“ (Teil 2) und ,,Die Jägerin – Vergangenheit und Gegenwart“ (Teil 3), wie Teil 1 ebenfalls als Ebook und Taschenbuch erhältlich. Und jetzt (17. Oktober 2014) ist der vierte Teil der Fantasy-Romance-Buchreihe „Die Jägerin 4 – Unter der Erde“ erschienen.

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    Ein Blick hinter die Buchstaben… Fragen an die Schriftstellerin Hedy Loewe

    Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen. Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen „Interviews“ werde ich in loser Folge auf meinem Blog veröffentlichen.

    Ich danke allen, die sich meinen Fragen gestellt haben und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

    Ralf Boscher

    Hedy_Loewe
    Heute zu Gast auf Boschers Blog: Hedy Loewe

    Hallo Hedy, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf!

    Hallo Ralf! Ich freue mich über Dein Interesse!

    Um gleich einzusteigen: Was siehst Du als Deinen bisher größten schriftstellerischen Erfolg an?

    Nun, noch ist mein Werk überschaubar. Es besteht, da ich erst 2012 mit dem Schreiben begonnen habe, aus einer Spacefantasy-Serie, der ich den englischen Titel „Dignity Rising“ gegeben habe. Zwei Bände wurden bisher veröffentlicht, Band 3 und 4 sind in Vorbereitung. Es ist faszinierend, das eigene Buch in den Top 100 der Amazonranglisten zu sehen!

    Wer ist Dir die liebste Figur in einem Deiner Romane oder in einer Deiner Geschichten?
    Dignity_1_Loewe
    Ich würde hier gerne ein Päärchen nennen, die die größtmöglichen Pole abbilden. Sein Name ist Hawk Windsong. Er ist nicht nur ein Bild von einem Mann – das müssen Helden schließlich sein -, sondern er strotzt auch vor Selbstbewusstsein und ist bei jeder kritischen Situation ein Fels in der Brandung. Dennoch – kratzen seine Freunde an der Oberfläche – ist er empfindsam und verletzlich. Seine Gefährtin, die schöne Botenkriegerin Hanout, ist das Gegenteil. Unsicherheit beherrscht ihr Leben, sie hält sich an anderen Charakteren fest und besteht aus Selbstzweifeln. Doch im Laufe der Geschichte schwimmt sie sich frei. Es gelingt ihr, sich selbst zu lieben, da sie die Anerkennung der anderen endlich wahr- und ernst nimmt. Sie entwickelt sich zu einer starken Persönlichkeit.

    Wer ist Dir die liebste von Dir nicht erschaffene Figur in einem Roman oder einer Geschichte?

    Es gibt so viele wunderbare, witzige und tragische Charaktere! Nach einigem Nachdenken landen meine Gedanken beim römischen Dichter Petronius. Der lebte tatsächlich und einen kleinen Teil seiner Geschichte beschrieb Henrik Sienkiewicz im Roman „Quo vadis“. Petronius ist ein Lebemann. Er genießt sein Leben im Reichtum und an der Schaltzentrale der Macht. Und doch läßt er sich von dieser Macht nicht instrumentalisieren. Er ist ein Freigeist und entschließt sich zum Selbstmord, als er schließlich seine Ideale verraten sieht. Er ist für mich ein tragischer Held. Und schrieb noch dazu wunderbare Gedichte.

    Der für Dich gelungenste erste Satz einer Deiner Geschichten?

    Als Selfpublisher kann man besonders die E-Books ja glücklicherweise immer besser machen. So habe ich den Anfang von Band 1 schon mehrmals geändert. Doch am gelungenen finde ich die ersten Worte von Band 3, die in ein spannungsgeladenes Abenteuer führen sollen. Commander Matthews hat in allen Bänden „sozusagen“ das erste Wort. Band 3 – Gezeichnete Krieger wird beginnen mit den Worten: „Was zum Teufel ist da unten los?“.

    Wenn Du nicht Schriftstellerin, sondern Musikerin wärst – welche Musik würdest Du machen?

    Ganz klar: Rock-Balladen. Oder nein, halt! Mittelalterliche Minnelieder haben auch was! Oder der bayerische Dreigesang! Oder, oder, hach, Musik ist etwas Großartiges!

    Was macht einen Menschen zum Schriftsteller? Das Schreiben oder das Gelesen werden? Oder…?

    Das Bedürfnis, seine Gedanken der Welt mitzuteilen. Das beginnt für mich damit, das Schreiben als ein Instrument zu benutzen, sich über seine eigenen Gedanken, seine persönliche Geschichte und seine Entwicklung als Mensch überhaupt klar zu werden.

    Deine Einschätzung: Ist es förderlicher für eine gute Schreibe, mit der schriftstellerischen Arbeit seine Brötchen zu verdienen oder einem anderen Brotberuf nachzugehen?

    Eine gute Schreibe entsteht mit der Übung. Und nicht alles, was man übt, ist druckreif. Und nicht alles, was druckreif ist, findet viele Leser. Schreiben ist kein Brotberuf für mich. Unter Druck einfach irgendwas zu „produzieren“ wäre nichts für mich. Die Schemata wiederholen sich, man käme in das Hamsterrad wie in allen anderen Berufen. Beim Schreiben will ich frei und unabhängig sein. Deshalb muss ich mich zwangsweise im Brotberuf um andere Dinge kümmern…

    Von der Grundidee zur fertigen Geschichte: Ist das bei Dir ein gerade Weg oder passiert es Dir, dass Du Dich weit von der Grundidee entfernst?

    Die Grundidee ist eher eine idealisierte „Grundhaltung“, um die sich die Geschichte spinnt. Ich plotte nicht von Anfang bis Ende. Die Geschichte entwickelt eine Eigendynamik. Deshalb empfinde ich das Schreiben auch als so aufregend. Der gerade Weg – planen, plotten, niederschreiben – ist mir zu nah am Hamsterrad und führt in Versuchung, sich für den vermeintlichen Erfolg am Mainstream zu orientieren. Freiheit macht kreativ.

    Welcher Art sind die Szenen, die für Dich die größten Herausforderungen stellen?

    Die Kampf- und Technikszenen, die im Sciencefiction zumindest ab und zu mal vorkommen, fordern mich heraus. Ich gebe zu, ich schiebe diese Szenen gerne mal…

    Was bereitet Dir die größte Freude beim Schreiben?

    Helden durch eine überraschende Wendung glücklich zu machen. Und Leser, die einem manchmal unglaublich emotionale feedbacks geben. Wenn ich sehe, dass meine Geschichten in den Leuten Emotionen auslösen, Knoten öffnen, dann macht mich das glücklich.

    Der für Dich wertvollste Schreibtipp, den Du erhalten hast?

    Sich die Sätze bei der Überarbeitung laut vorzulesen. Man hört die Fehler eher, als dass man sie sieht.

    Manchmal noch Papier und Stift? Oder nur noch Schreiben am Rechner?

    Papier und Chinakladde begleiten mich in den Urlaub. Von Band 1 habe ich eine Menge Szenen handschriftlich. Doch am liebsten ist mir mein kleines Macbook mit der beleuchteten Tastatur. Nachts, ohne Licht, schreibe ich am liebsten.

    Welches Schreibprogramm nutzt Du?

    Derzeit noch scrivener. Doch da es die Macversion nur in englisch gibt und es hier in der Tiefe der Möglichkeiten einfach „Verständigungslücken“ gibt, liebäugle ich derzeit mit Papyrus.

    Schreibzeiten: Wann schreibst Du? Schreibst Du an festgelegten Uhrzeiten oder setzt Du Dir zum Beispiel pro Tag eine Zeichenmenge?

    Das ist unterschiedlich. Zurzeit habe ich wieder Schlafstörungen. Die nutze ich – wie für dieses Interview – und setze mich mitten in der Nacht an den Rechner. In den Hochphasen der „Romanproduktion“ setze ich mir in der Projektstatistik Schreibziele, z.B. 2000 Wörter pro Tag. Und freu mich wie ein Schnitzel, wenn der Balken auf grün springt und ich mehr schaffe.

    Wie viel Zeit verwendest Du am Tag für das Marketing? Und welche Kanäle nutzt Du für die Werbung?

    Für das, was rauskommt, zuviel. (lacht) Im Moment bin ich hauptsächlich auf twitter und facebook unterwegs.

    Bereitet Dir das Schreiben größere Freude, seitdem es mehr Möglichkeiten der Veröffentlichung gibt (E-Books, Selfpublishing…)?

    Vorher hab ich noch nicht geschrieben…

    Die „Thomas Mann“-Frage: Du schreibst, Dein Mann kommt herein oder ein guter Freund ruft an oder Dein Kind möchte etwas von Dir wissen – verbittest Du Dir die Störung, weil Du schreibst, oder lässt Du Dich auf die „Planänderung“ ein?

    Der Mensch, der vor mir steht, ist mir immer noch näher und wichtiger als die Helden. Er hat die Aufmerksamkeit verdient.

    Die „Charles Bukowski“-Frage: Hältst Du Alkohol für eine sinnvolle Stimulanz beim Schreiben?

    Hab ich noch nicht ausprobiert. Ich trinke kaum Alkohol.

    Du gehst schlafen, liegst bereits im Bett, das Licht ist aus – da kommt Dir eine Schreibidee in den Kopf: Stehst Du auf und notierst Dir die Idee?

    Klar. Deshalb sitze ich gerade hier. Beim Blick auf den Timer meines Rechners ist es gerade 04:45 Uhr.

    Hast Du mit einer Geschichte abgeschlossen, wenn Du unter sie ein „Ende“ gesetzt hast?

    Dignity Rising ist eine Serien geworden. Noch spuken die Helden weiter in meinem Kopf herum. Doch ich glaube, das „Ende“ ist in Sicht.

    Vielen Dank Hedy, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

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    „Schreiben hat mir schon immer Spaß gemacht. Das Schicksal von Shay, Jon und der ganzen Crew ist fest in meinem Kopf verankert und wartet darauf, zu den Lesern zu gelangen. Ich bin gespannt, ob sie mit mir mitfiebern können! Viel Spaß mit meinen Helden!“ (Quelle)

    Die unter dem Pseudonym Hedy Loewe schreibende Schriftstellerin ist Jahrgang 1965 und studierte Betriebswirtin. Unter ihrem Geburtsnamen arbeitet sie als selbstständige Marketingspezialistin und Businesscoach, zuvor war sie 15 Jahre im Marketing und Vertrieb eines großen Versandhandels tätig.
    Sie verfasste und redigierte zahlreiche Werbe- und medizinische Texte für Presse, Werbemittel und Internet. Da diese meist trocken und sachlich sind, wurde es Zeit, Phantasie und Gefühlen in eigenen Texten einen Raum zu geben – die Romanautorin Hedy Loewe wurde geboren.

    Hedy Loewe ist glücklich verheiratet und lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in der Metropolregion Nürnberg (Quelle).

    Homepage von Hedy Loewe
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    Twitterprofil der Schriftstellerin

     

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    Ein Blick hinter die Buchstaben… Fragen an den Schriftsteller Florian Tietgen

    Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen. Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen „Interviews“ werde ich in loser Folge auf meinem Blog veröffentlichen.

    Ich danke allen, die sich meinen Fragen gestellt haben und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

    Ralf Boscher

    Florian_Tietgen
    Heute zu Gast auf Boschers Blog: Florian Tietgen

    Hallo Florian, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf!

    Hallo Ralf, schön, hier zu sein. 🙂

    Um gleich einzusteigen: Was siehst Du als Deinen bisher größten schriftstellerischen Erfolg an?

    Selbst, wenn es sich dort leider nicht gut verkauft, sehe ich es als größten Erfolg, wenigstens ein Buch bei Droemer Knaur untergebracht zu haben.

    Wer ist Dir die liebste Figur in einem Deiner Romane oder in einer Deiner Geschichten?

    Ein_tiefer_See_TietgenIch liebe meine Figuren ja alle irgendwie, sonst könnte ich über sie nicht schreiben. Am liebsten ist mir aber Simon, der Erzähler aus „Ein tiefer See“. Seinetwegen habe ich mich in Foren des Web 1.0 oft als „sim“ registriert. Und mit ihm habe ich mir wohl einen Freund erschaffen, der ich selbst gern für andere wäre.

    Wer ist Dir die liebste von Dir nicht erschaffene Figur in einem Roman oder einer Geschichte?

    Schwer zu sagen. Nach Kolja in Dostojewskis „Der Idiot“ habe ich mal einen Kater benannt, weil ich mich beim Lesen in ihn verliebt hatte, aber der Freiheitsdrang von Huck Finn berührt mich mindestens ebenso.

    Der für Dich gelungenste erste Satz einer Deiner Geschichten?

    „Ich habe mich vergessen – irgendwo zwischen aufkeimender Wut und glühendem Zorn habe ich mich stehen gelassen, während ich gelaufen bin – immer hinter ihm her.“

    Wenn Du nicht Schriftsteller, sondern Musiker wärst – welche Musik würdest Du machen?

    Ich hatte als junger Mann zwischen 17 und 25 ein paar Auftritte als Sänger, teilweise als Songwriter mit Gitarre, teilweise in einer Rockband. Hat beides Spaß gebracht. Im Moment arbeite ich gerade an einem Roman, für dessen Trailer ich vielleicht mal ein Lied aufnehmen und bei Youtube hochladen werde.

    Was macht einen Menschen zum Schriftsteller? Das Schreiben oder das Gelesen werden? Oder…?

    Ich weiß es nicht. Mich selbst sähe ich vielleicht als Schriftsteller, wenn endlich die Feuilletons der großen überregionalen Zeitungen von meinen Büchern schreiben. Und ich bin nicht sicher, ob ich dann endlich glaube, ein Schriftsteller zu sein. Für andere mag ich es nicht beurteilen. Ich hänge glaube ich noch an dem Gedanken, erst Schriftsteller zu sein, wenn ich davon leben kann. Aber das ist noch in weiter Ferne.

    Deine Einschätzung: Ist es förderlicher für eine gute Schreibe, mit seiner schriftstellerischen Arbeit seine Brötchen zu verdienen oder einem anderen Brotberuf nachzugehen?

    Es schadet nicht, andere Brotberufe zu kennen und ausprobiert zu haben. Es schadet auch nicht, geregelten Arbeitsalltag in allen Variationen über lange Zeit erfahren und gelebt zu haben, Respekt davor zu bekommen, wie viel Energie er raubt und wie viel Kraft vor allem für die Auseinandersetzungen darin verschwendet wird. Aber ich brauche diese Energie beim Schreiben wirklich für die Bücher und Geschichten. Ich muss das Schreiben eines Romans als Arbeit begreifen, für die ich mich von 8 bis 16 Uhr an den Schreibtisch setze, sicherlich ein paar kurze Pausen einlege, aber grundsätzlich dort auch bleibe und schreibe. Ich brauche diese Disziplin.

    Von der Grundidee zur fertigen Geschichte: Ist das bei Dir ein gerade Weg oder passiert es Dir, dass Du Dich weit von der Grundidee entfernst?

    Es kann passieren, dass die Geschichte mich in eine andere Richtung lenkt und drängt. Und da ich mich als deren Diener betrachte, ist es ratsam, ab und zu auf die Geschichte zu hören.

    Welcher Art sind die Szenen, die für Dich die größten Herausforderungen stellen?

    Actionszenen, Prügeleien, Schießereien. Alles, was mit viel Tempo zu tun hat. Da muss ich enorm aufpassen, dass es schnell wird, Spannung enthält und sich vor allem die Körperteile nicht selbstständig machen.

    Was bereitet Dir die größte Freude beim Schreiben?

    Eine Szene beendet zu haben, die ich als anstrengend empfinde. Oder wenn ich an einem Text nach einem Jahr immer noch kaum etwas auszusetzen habe. Wenn ich zwischen lauter Kompromissen plötzlich das Wort entdecke, das auf den Punkt trifft. Aber grundsätzlich hat Schreiben für mich weniger mit Freude als mit Notwendigkeit zu tun.

    Der für Dich wertvollste Schreibtipp, den Du erhalten hast?

    Den wertvollsten Tipp gibt es glaube ich nicht. Oft wünschte ich mir, es hätte schon sehr viel früher diesen Austausch gegeben, von dem junge Menschen heute profitieren können. Wertvoll waren für mich am Ende die Tipps, durch die ich mich zu Beginn am stärksten in meiner künstlerischen Gestaltung beschnitten sah. Und für immer eingebrannt hat sich die Aussage in einem ganz alten und in der Gestaltung altmodischem Schreibratgeber: „Natürliche Sprache ist der Feind der Natürlichkeit.“ Das war auf Theaterstücke und Drehbücher bezogen und es war gemeint, dass gerade in Dialogen, die geschrieben wären, wie man spricht, dem Schauspieler die Möglichkeit fehlt, über die Satzmelodie authentisches Gefühl zu entwickeln. Aber das lässt sich auch wunderbar in Romanen beobachten, wie abgehackt und hart „natürliche“ Dialoge oft wirken und wie unnatürlich das dadurch tatsächlich beim Lesen oder beim Vorlesen wirkt.

    Manchmal noch Papier und Stift? Oder nur noch Schreiben am Rechner?

    Gedichte und Liedtexte meist eher noch mit Stift und Papier, Prosa nur noch am Rechner.

    Welches Schreibprogramm nutzt Du?

    Auch, wenn es mir Schläge einbringt, ich schreibe mit Word und möchte auch nichts anderes.

    Schreibzeiten: Wann schreibst Du? Schreibst Du an festgelegten Uhrzeiten oder setzt Du Dir zum Beispiel pro Tag eine Zeichenmenge?

    Ich bin ein morgenkreativer Mensch. Wenn ich bis 9 nicht angefangen habe, schreibe ich den Tag kaum noch etwas.

    Wie viel Zeit verwendest Du am Tag für das Marketing? Und welche Kanäle nutzt Du für die Werbung?

    Oh, die Frage hätte ich beinahe übersehen. Ich mag kein Marketing, nutze zwar ein bisschen g+ und Facebook dazu, aber ungern. Den Bereich würde ich, so ich es mir leisten könnte, sofort outsourcen. Ich kann mich da einfach nicht überwinden, weil es mir auch andersherum auf die Nerven geht. Jede Facebook-Einladung, eine Seite mit „gefällt mir“ zu markieren, nervt mich, macht mich manchmal sogar richtig wütend.

    Die „Thomas Mann“-Frage: Du schreibst, Deine Frau oder Freundin kommt herein oder ein guter Freund ruft an oder Dein Kind möchte etwas von Dir wissen – verbittest Du Dir die Störung, weil Du schreibst, oder lässt Du Dich auf die „Planänderung“ ein?

    Wer mich mit dem Telefon aus einer Geschichte reißt, denkt, ich habe sie nicht alle. Ich reagiere dann wortkarg und geistesabwesend. Aber ich lasse mich auf Planänderungen ein. Auch, wenn ich je nachdem, wer mich zu was ruft, ab und an darüber richtig derbe schimpfe.

    Die „Charles Bukowski“-Frage: Hältst Du Alkohol für eine sinnvolle Stimulanz beim Schreiben?

    Ich habe das Glück, den Geschmack von Alkohol nicht zu mögen, insofern stellt sich die Frage nicht. Früher habe ich beim Schreiben viel geraucht. Inzwischen bin ich Nichtraucher und habe immer wieder das Gefühl, seitdem brauche ich noch länger.

    Du gehst schlafen, liegst bereits im Bett, das Licht ist aus – da kommt Dir eine Schreibidee in den Kopf: Stehst Du auf und notierst Dir die Idee?

    Ich notiere es in der Form nur, wenn mir nachts auffällt, dass eine Stelle so, wie ich sie geschrieben habe, nicht funktioniert, weil ihr ein Denkfehler zugrunde liegt. Aber Ideen, die ich am nächsten Morgen vergessen habe, waren es auch nicht wert, festgehalten zu werden.

    Hast Du mit einer Geschichte abgeschlossen, wenn Du unter sie ein „Ende“ gesetzt hast?

    Ich habe noch niemals „Ende“ unter eine Geschichte geschrieben. Vielleicht habe ich auch deshalb so selten mit einer Geschichte wirklich abgeschlossen?

    Vielen Dank Florian, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

    Anpassung_Tietgen
    Als Autor beschäftige ich mich mit der Seele des Menschen, mit den Auswirkungen, die ungewöhnliche und traumatisierende Ereignisse auf das Weiterleben haben (Quelle).

    Tietgen sagt von sich: „Das Glas halb voll betrachtet, steckt in meinem Lebenslauf viel Erfahrung. Erfahrung, die ein Leben auf feste Beine stellt“ (Quelle), Erfahrungen als Briefzusteller, Lebensmittel- und Getränkehändler, Bäcker, Lastkraftfahrer, Supporter und Tester für Software… (Quelle). Erfahrungen als „Schauspieler, Inspizient, Regieassistent […] (Quelle), Erfahrungen, die in seine Schreibe einfließen: „Dabei helfen der Blick auf das Alltägliche und die Fähigkeit, wie ein Schauspieler zu schreiben, sich also in die Rolle eines Protagonisten zu versetzen, sie zu fühlen und aus ihr heraus die Geschichte zu entwickeln. (Quelle)

    Seit 2003 veröffentlicht Florian Tietgen Geschichten und Bücher, vor allem Gesellschaftsromane und Bücher, die sich an Jugendliche richten.

    Homepage von Florian Tietgen
    Amazon-Autorenprofil
    Der Autor bei Facebook
    Qindie-Autorenprofil

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    Mit dem Kindle auf Reisen oder: Ein Pro und Contra E-Books aus Autorensicht

    Kindle_auf_Reisen
    Gleich vorneweg ein „Tempo“-Hinweis: „Kindle“ steht für alle E-Book Lesegeräte und für Tablets, Handys, auf denen Leseapps installiert sind…

    Ich war auf Reisen. Strand- und Poolurlaub. Sonne. Schwimmen. Erholung.  Mallorca. Den Schriftsteller habe ich zu Hause gelassen (anders als bei meinem letzten Frankreich-Urlaub, wo ich auf der Terrasse hockend die finale Fassung meines zweiten Roman redigiert habe). Gleichwohl konnte ich nicht über meinen Schatten springen (wie auch, da ich am Strand oder am Pool lag), und war auch dort nicht gefeit vor Beobachtungen und Gedanken, die ich schließlich im Flieger nach Hause brachte.

    Ein Contra E-Books aus Autorensicht:

    Lag ich am Pool, schlenderte ich lächelnd unter der Nachmittagsonne, den warmen Sand unter den Füßen spürend, den Strand entlang, dann sah ich eine Karin Slaughter, eine Kathy Reichs, ich sah mehrmals Shades of Grey, ich sah einen King, sah Dan Brown und Fitzek – und ich sah graue bzw. schwarze Lesegeräte.

    Die Autoren und Buchtitel, die ich sah, wurden von Sonnenmilch glänzenden Händen als Taschenbuch oder vereinzelt als Hardcover gehalten und gelesen. Ich sah nicht (immerhin pi mal Daumen 10% der Lesenden), was auf den Lesegeräten gelesen wurde.

    Also: Autoren, die auf Lesegeräten gelesen werden, sind für Dritte unsichtbar. Das mag für einzelne Leser, die etwa Hardcore-Erotikliteratur lesen, von Vorteil sein (weil Dritte nicht das Hardcore-Erotikcover sehen), aber generell scheint mir dies eher ein Contra zu sein: Keine Werbung aufgrund von zufälligen Blicken (ach, das sieht ja interessant aus…), keine Werbung aufgrund von einem gewissen Gewöhnungseffekt (oft gesehen = mehr gekauft), keine Werbung aufgrund von Synergieeffekten (ach dieser hübsche Kerl, diese hübsche Frau, liest dies oder jenes am Strand, da muss ich doch mal auch nach dem Buch schauen…).

    Ein Pro E-Books aus Autorensicht:

    „Was für ein tolles Buch!“. Meine Liebste legte ihren Kindle zur Seite, lächelte mich an. Das Ende des Romans, der sie seit Stunden gefesselt hatte, war erreicht. Nach einer kurzen Abkühlung im Pool erzählte sie begeistert von ihrem Leseerlebnis, schwärmte von dem spannenden Plot, den interessanten Figuren, dem lebendigen Schreibstil – und machte mir Lust, genau dieses Buch nun auch zu lesen.

    Jetzt konnte sie mir, am Pool liegend, das E-Book natürlich nicht einfach auf mein Tablet schicken (daheim gäbe es da schon Möglichkeiten, die ich – im privaten Rahmen – auch durchaus angemessen finde). Hätte sie ein Taschenbuch gelesen, dann wäre es an jenem Tag in meine Hände gewandert. Ein Buch gekauft, zwei Leser gefunden.

    Das funktioniert bei einem E-Book aber nicht. Natürlich, wir hätten die Lesegeräte tauschen können. Aber das klappte in diesem Fall nicht, weil auf dem Kindle meiner Partnerin der nächste Roman, der sie interessierte, auf den Klick wartete – und auf meinem Tablet nur Literatur gespeichert war, die sie nicht interessierte (zudem las sie wegen des höheren Gewichts nicht gern auf meinem Tablet). Und ich denke, das wird der Normalfall sein: Es wird normalerweise nicht klappen, die Lesegerät zu tauschen, weil die Lesegewohnheiten gerne auseinandergehen.

    Also: Literatur, auf die man neugierig gemacht wird, wird nochmals gekauft. Das ist ein Pro für E-Book Autoren. Zwei Leser gefunden, zwei Bücher gekauft (ein Hoch auf das WLAN im Hotel, das ich vom Pool aus anzapfen konnte), folglich mehr Umsatz.

    Was fällt wohl mehr ins Gewicht? Pro oder Contra?

    Mit dem Kindle auf Reisen…

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    Ein Blick hinter die Buchstaben… Fragen an die Schriftstellerin Sabine Trapp

    Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen. Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen „Interviews“ werde ich in loser Folge auf meinem Blog veröffentlichen.

    Ich danke allen, die sich meinen Fragen gestellt haben und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

    Ralf Boscher

    Sabine_Trapp_Portrait
    Hallo Sabine, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

    Was siehst Du als Deinen bisher größten schriftstellerischen Erfolg an?

    Wenn ich es an der Zahl der verkauften Bücher messen möchte, dann „Daily Detox is Fun“, dieser Ratgeber ist mehrere tausend Male als eBook gekauft worden. Wenn es um gekaufte Downloads in wenigen Tagen geht, dann „Versuchs doch mal mit Ehrlichkeit“ (Pseudonym Kendra Draftwood). Wenn es aber um die Tiefe und das Interesse der Leser in Leserunden gehen soll, dann „Zart besaitet“ (Pseudonym Bianca Braxton), denn dieser Kurzroman, von dem es einen zweiten Teil geben wird, brachte nicht nur mich, sondern auch meine Leser/Innen voran, da er wohl inhaltlich anregt, in sich hineinzulauschen und auf sein Herz und den Bauch zu hören.

    Wer ist Dir die liebste Figur in einem Deiner Romane oder in einer Deiner Geschichten?
    Einfach_Femme_Whitehood
    Das ist wohl im Moment „Gloria“, aus meiner neuen Serie: Einfach „Femme“ und nicht fatal?, welche ich unter Samantha Whitehood veröffentliche. Gloria ist eine offene Persönlichkeit, fröhlich und herzlich, doch auch ein wenig zurückgezogen.

    Wer ist Dir die liebste von Dir nicht erschaffene Figur in einem Roman oder einer Geschichte?

    Harry Potter. Der Mut, die Entschlossenheit und Durchdringungskraft, die er mehr und mehr an den Tag legt und dieses große Herz, dass er hat, inspirieren mich immer wieder.

    Der für Dich gelungenste erste Satz einer Deiner Geschichten?

    Paris! Vive la France! La vie est belle! Ein Hoch auf Paris und seine wundervolle Aura, die das Leben zu einem Fest werden lässt.

    Wenn Du nicht Schriftstellerin, sondern Musikerin wärst – welche Musik würdest Du machen?

    Ich würde sagen in Richtung Lounge und Chillout. Aber kein Instrument. Ich würde ein wenig singen und Musik aus Beats zusammenstellen. Als Virtouse könnte ich mich nicht einfühlen.

    Was macht einen Menschen zum Schriftsteller? Das Schreiben oder das Gelesen werden? Oder…?

    Für mich persönlich: BEIDES.

    Deine Einschätzung: Ist es förderlicher für eine gute Schreibe, mit seiner schriftstellerischen Arbeit seine Brötchen zu verdienen oder einem anderen Brotberuf nachzugehen?

    Ich würde sagen, das was einem Freude bereitet, ist das was einen erhebt und im Endeffekt zu finanzieller Stabilität führt. Und wenn jemand gerne schreibt und sich freut, es zu teilen, dann ist es auch irgendwann sein Brotberuf, wenn man das so nennen möchte. Wenn viel Energie und Kraft in einem Buch steckt (sei sie nun positiv oder negativ, oder gut oder schlecht), dann wird das seine Anziehung haben. (mein philosophischer Ansatz)

    Von der Grundidee zur fertigen Geschichte: Ist das bei Dir ein gerader Weg oder passiert es Dir, dass Du Dich weit von der Grundidee entfernst?

    Ich schreibe einen Klappentext und mache oft schon vorher ein Cover, dann fliesst die Geschichte und ich entferne mich nicht, ich lasse die Geschichte zu mir kommen und habe rein gedanklich kaum illusorische Vorstellungen. Ich würde es also eher als intuitives Schreiben bezeichnen.

    Welcher Art sind die Szenen, die für Dich die größten Herausforderungen stellen?

    Davon gibt es keine bzw. gab es noch nie welche.

    Was bereitet Dir die größte Freude beim Schreiben?

    Das Schreiben und das Mitteilen ansich.

    Der für Dich wertvollste Schreibtipp, den Du erhalten hast?

    Keinen, ich habe glaube ich noch nie einen der Tipps (außer von den Formatierungsmöglichkeiten) angewendet, geschweige denn ein Buch dazu gekauft.

    Manchmal noch Papier und Stift? Oder nur noch Schreiben am Rechner?

    Ja, sehr oft auch Papier. Ich habe immer ein Ringbuch und ein kleines Hardcover-Buch dabei.

    Welches Schreibprogramm nutzt Du?

    Kein Programm. Ich schreibe in Open Office, sonstige Technik-Programme oder ähnliches sind mir fremd.

    Schreibzeiten: Wann schreibst Du? Schreibst Du an festgelegten Uhrzeiten oder setzt Du Dir zum Beispiel pro Tag eine Zeichenmenge?

    Nein, so wie ich mich fühle. Manches Mal schreibe ich viele Seiten in wenigen Stunden, dann zwei Tage gar nicht… bzw. fülle meine Blogs oder mache Videos oder Musik oder eben ein Cover.

    Wie viel Zeit verwendest Du am Tag für das Marketing? Und welche Kanäle nutzt Du für die Werbung?

    Um die 2 Stunden, wobei ich da auch das Suchen von neuen Möglichkeiten miteinbeziehe. Facebook, Google+, Google Adwords, Twitter, Rebelmouse

    Bereitet Dir das Schreiben größere Freude, seitdem es mehr Möglichkeiten der Veröffentlichung gibt (E-Books, Selfpublishing…)?

    Ich schreibe, weil ich Spaß daran habe und ich habe noch nie daran gedacht unter Verlag zu veröffentlichen oder gar etwas eingeschickt. Eine Hör-CD mit Meditationen vor einigen Jahren, aber die habe ich damals dann auch selbst vermarktet. Aber ein Buch noch nie.

    Die „Thomas Mann“-Frage: Du schreibst, Dein Mann oder Freund kommt herein oder ein guter Freund ruft an oder Dein Kind möchte etwas von Dir wissen – verbittest Du Dir die Störung, weil Du schreibst, oder lässt Du Dich auf die „Planänderung“ ein?

    Ich nehme den Moment an, wie er ist und kann auch aufhören zu schreiben und später wieder weitermachen. Ich bin da ganz entspannt und mich stört fast nie jemand beim Schreiben, das hab ich mir „geistig“ schon so eingerichtet.

    Die „Charles Bukowski“-Frage: Hältst Du Alkohol für eine sinnvolle Stimulanz beim Schreiben?

    Ich trinke nicht und weiß daher die Auswirkungen nicht.

    Du gehst schlafen, liegst bereits im Bett, das Licht ist aus – da kommt Dir eine Schreibidee in den Kopf: Stehst Du auf und notierst Dir die Idee?

    Nein sowas kommt mir nur zur richtigen Zeit, wenn ich schlafen will, dann geh ich schlafen und da stört mich nichts. Ich bin geistig auch untertags so offen, dass die Ideen reinplätschern können.

    Hast Du mit einer Geschichte abgeschlossen, wenn Du unter sie ein „Ende“ gesetzt hast?

    Ja, außer wenn das ENDE ein offenes Ende ist, so wie bei „Zart besaitet“.

    Vielen Dank Sabine, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

    Zart_besaitet_Braxton
    „Schreiben war schon immer meine Leidenschaft – meine Ratgeber sind ein Ausdruck meiner motivierenden Seite. Mein Talent ist es, visuell durch verschiedene Bereiche zu führen und das durch Worte. Egal ob ich also schreibe oder erzähle, ich entführe die Menschen in meine Welt. Und meine Welt ist voller Licht, aber auch Spannung und Emotionen. Die Romane drücken meine kreative Seite und Phantasie aus. Ich schreibe immer nur, wenn ich mit dem Herzen voll dabei bin…“ (Quelle)

    Die gebürtige Wienerin Sabine Trapp schreibt seit 2012 für ein öffentliches Publikum (Quelle). Ihre vorherigen Berufe reichten vom Produktmanagement im Bereich der IT bis hin zum Immobilienmakler und Coach. Unter ihrem Geburtsnamen veröffentlichte sie u.a. die Ratgeber „DAILY DETOX IS FUN – Inneres Aufräumen für ein neues Lebensgefühl“ oder „Wild Woman: Die Magie der Frau von HEUTE“. (Quelle).

    Belletristik – vor allem im Genre „Liebesromane“ – veröffentlicht sie unter verschiedenen Pseudonymen: Ihr erster Kurzroman „Versuchs doch mal“ erschien unter dem Pseudonym Kendra Draftwood Ende 2013. Während Kendra Draftwood die erotische Seite repräsentiert und frech, spritzig neue Wege beschreitet und Beziehungsthemen aufarbeitet, schreibt sie unter dem Pseudonym „Bianca Braxton“ „zarter besaitet“, künstlerisch angehaucht, mit weniger Erotik und mehr Verwicklungen. Unter dem Pseudonym Samantha Whitehood schreibt sie „Chicklit“ und in Zukunft auch „Mystery-Romance“ (Quelle).

    „Mein Weg als Selfpublisherin – Sabine Trapp erzählt über das Schreiben und andere Dinge…“:

    Amazon-Autorenprofil von Sabine Trapp
    Amazon-Autorenprofil von Kendra Draftwood
    Amazon-Autorenprofil von Bianca Braxton
    Amazon-Autorenprofil von Samantha Whitehood
    Blog der Autorin Sabine Trapp
    Facebook-Profil von Sabine Trapp

    • Demnächst zu Gast auf Boschers Blog: der Schriftsteller Florian Tietgen

     

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    Ein Blick hinter die Buchstaben… Fragen an den Schriftsteller Matthias Czarnetzki

    Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen. Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen „Interviews“ werde ich in loser Folge auf meinem Blog veröffentlichen.

    Ich danke allen, die sich meinen Fragen gestellt haben und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

    Ralf Boscher

    Matthias_Czarnetzki
    Heute zu Gast auf Boschers Blog: Matthias Czarnetzki

    Hallo Matthias, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

    Was siehst Du als Deinen bisher größten schriftstellerischen Erfolg an?

    Jedes einzelne verkaufte/gelesene Buch ist ein Erfolg. Hätte ich darauf gewartet, dass mich irgendein Verlag veröffentlicht, würden meine Bücher immer noch in einer dunklen Schublade liegen, da mein Genre (Death Comedy, Krimi mit schwarzem Humor) wirtschaftlich nicht für eine Verlagsveröffentlichung interessant ist.

    Wer ist Dir die liebste Figur in einem Deiner Romane oder in einer Deiner Geschichten?
    Matthias_Czarnetzki_Lutetia_Stubbs_Kellerleichen
    Lutetia Stubbs aus meiner gleichnamigen Buchserie. Sie hat viele Eigenschaften, die ich auch gern hätte. Wie ich sieht Lutetia unglaublich gut aus und ist hoch intelligent, allerdings lässt sie sich in der Umsetzung dessen, was sie für richtig hält, nicht von Diplomatie und Political Correctness bremsen.

    Wer ist Dir die liebste von Dir nicht erschaffene Figur in einem Roman oder einer Geschichte?

    Samuel Vimes (dt. Mumm) aus den Scheibenwelt-Romanen von Terry Pratchett. Die Figur hat Pratchett über eine ganze Reihe von Büchern hin entwickelt, vom desillusionierten, saufenden Fußsoldaten bis zum Chef der Wache. Es bleibt zu hoffen, dass Pratchett noch lang genug lebt, um Moist von Lipwig eine ähnliche Entwicklung zu spendieren.

    Der für Dich gelungenste erste Satz einer Deiner Geschichten?

    „Die Welt wäre heute ein besserer Ort, wenn ich meinen besten Freund Marcus damals im Sandkasten umgebracht hätte.“ – klingt gut, leider lief die Geschichte dann nicht so wie erwartet und ich hab sie bis heute nicht veröffentlicht.

    Wenn Du nicht Schriftsteller, sondern Musiker wärst – welche Musik würdest Du machen?

    Klassik. Ich spiele etwas Klavier, aber ich musste mich irgendwann entscheiden, wofür ich meine Zeit verwende: Schreiben oder Klavier. Schreiben hat gewonnen.

    Was macht einen Menschen zum Schriftsteller? Das Schreiben oder das Gelesen werden? Oder…?

    Das Schreiben. Mein Lieblingsbeispiel ist van Gogh: der hat zu Lebzeiten nur ein Bild verkauft. Trotzdem zweifelt heute keiner daran, dass er ein großartiger Maler war. Genauso ist ein Schriftsteller ein Mensch, der „Schriften herstellt“ – egal ob er gelesen wird oder nicht. Ob er ein guter Schriftsteller ist – das entscheiden die Leser (hoffentlich schon zu seinen Lebzeiten).

    Deine Einschätzung: Ist es förderlicher für eine gute Schreibe, mit seiner schriftstellerischen Arbeit seine Brötchen zu verdienen oder einem anderen Brotberuf nachzugehen?

    Aus zwei Gründen halte ich einen Brotjob für besser:
    1. Wenn ich schreiben muss, dann entsteht ein Druck oder Zwang, der sich schlecht auf meine Kreativität auswirkt.
    2. Schreiben ist ein ziemlich einsamer Job. Die meisten guten Ideen kommen mir aber, wenn ich mit anderen zusammen bin – vielleicht da mal ein halb hingeworfener Satz, dort eine Geste… Damit meine Geschichten lebendig werden, fülle ich sie mit Details, die ich im echten Leben beobachtet habe. Das geht natürlich nur, wenn ich mal unter Menschen komme. Und dafür ist ein Brotjob ganz nützlich.

    Von der Grundidee zur fertigen Geschichte: Ist das bei Dir ein gerade Weg oder passiert es Dir, dass Du Dich weit von der Grundidee entfernst?

    Bevor ich ein neues Buch beginne, entwickle ich einen Plot. Der muss nicht sonderlich lang sein – zwei oder drei A5-Seiten reichen – und entlang dieses Plans entwickle ich meine Geschichte. Auf dem Weg zum Ziel erforsche ich dabei auch einige Nebenstraßen und Sackgassen, die im fertigen Buch dann vielleicht wieder rausfliegen (oder später mal eigenständige Geschichten werden). Aber mit einem vorgezeichneten Ziel vor Augen passiert es mir kaum, dass ich mal in eine Schreibblockade renne.

    Welcher Art sind die Szenen, die für Dich die größten Herausforderungen stellen?

    Szenen, bei denen die innere Entwicklung einer Figur gezeigt werden muss. Oder Verbindungsszenen, die Hintergrundinformationen liefern müssen, für das, was gleich passiert – aber in denen selbst nicht wirklich etwas passiert. Sowas kann schnell langweilig werden. Die Gratwanderung ist nicht leicht hinzubekommen.

    Kürzlich bin ich beim Zappen über eine Daily Soap gestolpert, bei der die Hauptdarstellerin minutenlang mit bedeutungsvollem Blick dastand und ihre Stimme aus dem Off ihre Gedankengänge erzählte. Und ich dachte nur: „Wo krieg ich Schmerzensgeld für solchen Pfusch her?“ und „Hoffentlich wirst du mal nie so schlecht wie dieser Drehbuchautor-Azubi.“

    Was bereitet Dir die größte Freude beim Schreiben?

    Wenn mir beim Schreiben eine Idee kommt, die ich vorher noch nicht hatte. Am besten, wenn sich diese Idee aus der Handlung eines Charakters heraus entwickelt – weil dann meine erdachten Figuren anfangen, selbst zu leben.

    Der für Dich wertvollste Schreibtipp, den Du erhalten hast?

    Beim Erstentwurf ohne Hemmungen drauflos schreiben. Kürzen und Überarbeiten kommt danach, im zweiten Schritt.

    Manchmal noch Papier und Stift? Oder nur noch Schreiben am Rechner?

    Ich hab ein kleines Notizbuch für Ideen, die mir zwischendurch kommen. Da ist Papier und Bleistift unschlagbar. Für den ganzen Rest: Rechner. Das erleichtert die spätere Überarbeitung enorm.

    Welches Schreibprogramm nutzt Du?

    STF. Das steht für Simple Text Format – falls das Programm unbekannt ist: ich habe es selbst geschrieben. Hat den Vorteil, dass ich Funktionen, die mir gefallen, gleich selbst reinprogrammieren kann. Wenn ich dass nicht hätte, wäre es wahrscheinlich VI geworden. (Nerds wissen, was ich meine. Und ja, ich schiebe mir manchmal zum Spaß Bambussplitter unter die Fingernägel ;-))

    Schreibzeiten: Wann schreibst Du? Schreibst Du an festgelegten Uhrzeiten oder setzt Du Dir zum Beispiel pro Tag eine Zeichenmenge?

    Morgens, wenn Frau und Kind aus dem Haus sind und bevor ich zur Arbeit muss, dann habe ich Ruhe. Meistens schaffe ich dann so fünfhundert Wörter, manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn es ganz gut läuft, setzte ich mich abends nochmal hin.

    Wie viel Zeit verwendest Du am Tag für das Marketing? Und welche Kanäle nutzt Du für die Werbung?

    Ich hab mir ein Zeitlimit von einer bis anderthalb Stunden am Tag gesetzt. Früh, mittags und Abends logge ich mich bei Twitter ein, sehe nach, was es für neue Nachrichten gibt (bei Tweetdeck kann man die einzelnen Listen und Suchen in separaten Spalten anzeigen lassen, damit konzentriere ich mich auf wirklich wichtige Tweets) und reagiere auf Anfragen. Alles, was auf meinem Blog passiert, bekomme ich per eMail geschickt – die beantworte ich dann so schnell wie möglich.

    Die „Thomas Mann“-Frage: Du schreibst, Deine Frau kommt herein oder ein guter Freund ruft an oder Dein Kind möchte etwas von Dir wissen – verbittest Du Dir die Störung, weil Du schreibst, oder lässt Du Dich auf die „Planänderung“ ein?

    Wenn mein Kleiner ankommt, lasse ich alles liegen. Aber bei regelmäßigen Störungen weise ich schon dezent darauf hin, dass Schriftsteller auch irgendwann schreiben müssen.

    Die „Charles Bukowski“-Frage: Hältst Du Alkohol für eine sinnvolle Stimulanz beim Schreiben?

    Nope. Von Alkohol werde ich müde und bekomme Kopfschmerzen. Beides schlecht für mein Schreibkarma.

    Du gehst schlafen, liegst bereits im Bett, das Licht ist aus – da kommt Dir eine Schreibidee in den Kopf: Stehst Du auf und notierst Dir die Idee?

    Ja. Deshalb habe ich immer ein Notizbuch in meiner Nähe. Ich habe in der Vergangenheit zu viele gute Ideen vergessen, weil ich gedacht habe: „Das merkst du dir bis morgen.“

    Hast Du mit einer Geschichte abgeschlossen, wenn Du unter sie ein „Ende“ gesetzt hast?

    Nein, dann fängt der Spaß erst an 😉 Überarbeiten ist ganz wichtig und wenn ich nach einiger Zeit wieder mal den Text lese, dann fallen mir noch ein paar Verbesserungen ein – und dank der eBook-Technologie sind solche Änderungen auch in Nullkommanichts beim Leser.

    Vielen Dank Matthias, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

    Matthias_Czarnetzki_Lutetia_Stubbs_Herz_Stein
    „Schriftsteller. Der einzige Weg, mehrere Leben zu führen und nur für eins Steuern zahlen zu müssen.“ (Quelle)

    Matthias Czarnetzki (vermutlich geboren Mitte der Siebziger, verheiratet, ein Sohn, laut eigener Aussage gut aussehend, Quelle: „eine Mischung aus Daniel Craig und Harrison Ford“, Quelle) begann seine Karriere als Banker, wurde Journalist und studierte Informatik, bevor er das Leben (oder die Leben) als Schriftsteller intensivierte.

    Neben dem Schreiben und Vermarkten eigener Bücher unterstützt er andere Indie-Autoren dabei, den gleichen Respekt zu erlangen wie Indie-Musiker und Indie-Filmemacher, so dass sie ihren traditionell verlegten Kollegen in nichts nachstehen (Quelle).

    Homepage von Matthias Czarnetzki, hier bloggt er regelmäßig über das Lesen, Schreiben und Verlegen
    Amazon-Autorenprofil

      • Demnächst zu Gast auf Boschers Blog: Die Schriftstellerin Sabine Trapp

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    Ein Blick hinter die Buchstaben… Fragen an die Schriftstellerin Nika Lubitsch

    Spannende Romane, faszinierende Geschichten, Figuren, die sich den Leserinnen und Lesern einprägen – ohne die Möglichkeiten des Self-Publishing wären vielleicht viele literarische Schätze nach wie vor verborgen geblieben. Aber seit einigen Jahren ist die Auswahl jenseits der Verlagswerke größer geworden – und das interessante, breit gefächerte Angebot in Eigenregie publizierender Autoren wird, wie z.B. die Bestsellerlisten bei Amazon zeigen, mit Begeisterung angenommen. Einigen dieser Autorinnen und Autoren aus der Self-Publisher-Szene habe ich einen Fragenkatalog vorgelegt. Ich fragte, was mich als Leser oder als Kollege interessierte. Diese so entstandenen „Interviews“ werde ich in loser Folge auf meinem Blog veröffentlichen.

    Ich danke allen, die sich meinen Fragen gestellt haben und so allen Interessierten einen Blick hinter die Buchstaben ihrer Bücher gewähren.

    Ralf Boscher

    Nika_Lubitsch
    Heute zu Gast auf Boschers Blog: Nika Lubitsch

    Hallo Nika, schön, dass ich Dich auf meinem Blog begrüßen darf! Um gleich einzusteigen:

    Was siehst Du als Deinen bisher größten schriftstellerischen Erfolg an?

    Dass „Der 7. Tag“ ein Bestseller geworden ist. Ich hätte nie gedacht, dass auf meiner Festplatte noch ein Einfamilienhaus schlummert, nachdem das Manuskript von über 20 Verlagen vor 13 Jahren abgelehnt wurde. Boshafte Freude ist die schönste Freude, ehrlich!

    Wer ist Dir die liebste Figur in einem Deiner Romane oder in einer Deiner Geschichten?
    Nika_Lubitsch_7_Tag
    Das ist in jedem Roman anders. Im 7. Tag ist es natürlich Sybille, im 5. Gebot ist es Opa Gerhard, im 2. Gesicht liebe ich Sandra, die Freundin. Nur in meinen Kudamm 216-Krimis kann ich mich nicht entscheiden. Denn dort habe ich viele meiner Freunde aus dem realen Leben versammelt: Lady Kaa wurde nach dem Vorbild meiner besten Freundin geschaffen, die vor zehn Jahren gestorben ist und alle anderen Figuren gehören ebenfalls zu meinem Freundeskreis. Daran erkennt man aber: Ich liebe Charaktere, die ein wenig speziell sind.

    Wer ist Dir die liebste von Dir nicht erschaffene Figur in einem Roman oder einer Geschichte?

    Nero Wolfe von Rex Stout. Er ist sozusagen das männliche Pendant zu meiner Alice von Kaldenberg, genannt Lady Kaa.

    Der für Dich gelungenste erste Satz einer Deiner Geschichten?

    „Manche Menschen werden als Opfer geboren.“ Prolog aus „Der 7. Tag“

    Wenn Du nicht Schriftstellerin, sondern Musikerin wärst – welche Musik würdest Du machen?

    Soft-Rock.

    Was macht einen Menschen zum Schriftsteller? Das Schreiben oder das Gelesen werden? Oder…?

    Das Bedürfnis zu schreiben.

    Deine Einschätzung: Ist es förderlicher für eine gute Schreibe, mit seiner schriftstellerischen Arbeit seine Brötchen zu verdienen oder einem anderen Brotberuf nachzugehen?

    Es gab eine Zeit, in der ich gesagt hätte: einem anderen Brotberuf nachzugehen. Ich hatte gelernt, dass man blöd wird, wenn man nur zu Hause sitzt und schreibt, weil man immer etwas aus dem Kopf herauszieht aber nichts mehr hinein tut. Heute würde ich das nicht mehr behaupten, das liegt aber an den Möglichkeiten des Selfpublishing. Denn dabei musst du neben dem Schreiben eben auch alles andere machen, was sonst ein Verlag macht und du hast eine Menge beruflichen Kontakt zu Kollegen und Zulieferern, wie z.B. Grafiker, ebook-Ersteller, Lektoren und Korrekturlesern. Und du musst dich ständig über die wechselnden Rahmenbedingungen in der Branche informieren. Das ist wie ein extra Beruf nebenbei, keine Chance also blöd zu werden.

    Von der Grundidee zur fertigen Geschichte: Ist das bei Dir ein gerader Weg oder passiert es Dir, dass Du Dich weit von der Grundidee entfernst?

    Ich habe immer nur eine Grundidee, auch über die Figuren. Die lasse ich sich einfach entwickeln. Und wenn die dann anfangen, etwas zu tun, was eigentlich nicht geplant war, dann kommt die Geschichte in Gang. Nur „Das 5. Gebot“ endete so, wie ich es von Anfang an wollte, was daran lag, dass ich die Schlussszene zuerst geschrieben habe. Alle anderen Bücher haben mich in der Storyentwicklung einfach überrollt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie meine Protagonisten es schaffen, am Anfang kleine Spuren zu legen, die der Story später eine überraschende Wende ermöglichen.

    Welcher Art sind die Szenen, die für Dich die größten Herausforderungen stellen?

    Sex und Mord. Sex, weil ich es schwer finde, die richtigen Worte zu nutzen und Mord, weil ich es noch schwerer finde, jemanden so um die Ecke zu bringen, dass meine CSI-verwöhnten Leser nicht gleich rufen: Ach, das ist doch einfach, ein DNA-Test und die Story ist vorbei.

    Was bereitet Dir die größte Freude beim Schreiben?

    Das Wort ENDE unter ein Manuskript zu setzen.

    Der für Dich wertvollste Schreibtipp, den Du erhalten hast?

    Show, don’t tell. Von Sol Stein.

    Manchmal noch Papier und Stift? Oder nur noch Schreiben am Rechner?

    Immer am Rechner. Meine Krakelschrift kann ich am nächsten Tag selbst nicht mehr lesen.

    Welches Schreibprogramm nutzt Du?

    Word.

    Schreibzeiten: Wann schreibst Du? Schreibst Du an festgelegten Uhrzeiten oder setzt Du Dir zum Beispiel pro Tag eine Zeichenmenge?

    Eigentlich will ich zehn Normseiten an einem Tag schreiben. Aber das klappt nur selten, weil es eben noch so viel anderes zu erledigen gibt, siehe oben. Und ich kann nur schreiben, wenn ich nichts anderes auf der Agenda habe. Also nicht mal eben nur zwei Stunden. Entweder hintereinander weg den ganzen Tag oder es ist kein Schreibtag sondern ein Tag für den administrativen Aufwand.

    Wie viel Zeit verwendest Du am Tag für das Marketing? Und welche Kanäle nutzt Du für die Werbung?

    Zwei Stunden, mindestens. Oft mehr, es gibt so viele Baustellen. Ich nutze facebook, schreibe einen blog, der ziemlich erfolgreich ist und habe in der Vergangenheit auch eine PR-Agentur beschäftigt. Allein das Beantworten von Interviews….

    Bereitet Dir das Schreiben größere Freude, seitdem es mehr Möglichkeiten der Veröffentlichung gibt (E-Books, Selfpublishing…)?

    Ja, definitiv. Weil ich endlich so schreiben kann, wie ich es für richtig halte.

    Die „Thomas Mann“-Frage: Du schreibst, Dein Mann oder Freund kommt herein oder ein guter Freund ruft an oder Dein Kind möchte etwas von Dir wissen – verbittest Du Dir die Störung, weil Du schreibst, oder lässt Du Dich auf die „Planänderung“ ein?

    Leider bin ich ein sofort-Erlediger und mache erstmal das, was mich stört.

    Die „Charles Bukowski“-Frage: Hältst Du Alkohol für eine sinnvolle Stimulanz beim Schreiben?

    Nicht vor dem Schreiben, sondern nach dem Schreiben. Abends beim Essen und Quatschen mit meinem Mann kommen mir oft die besten Ideen. Und da hat Regisseur Pinot Grigio nicht selten seine Hände im Spiel.

    Du gehst schlafen, liegst bereits im Bett, das Licht ist aus – da kommt Dir eine Schreibidee in den Kopf: Stehst Du auf und notierst Dir die Idee?

    Nö, ich modifiziere sie die halbe Nacht, drehe sie in meinen Träumen und stehe morgens auf und setze sie in die Tat um.

    Hast Du mit einer Geschichte abgeschlossen, wenn Du unter sie ein „Ende“ gesetzt hast?

    Nein, ich muss die Story ja mehrmals überarbeiten und dann kommt noch das Lektorat und das Spielchen geht von vorne los. Und manchmal gehst du sogar bei der Übersetzung wieder auf Anfang, so wie es mir jetzt bei „The 2nd Face“ passiert ist, da haben sich meine Übersetzerin und mein Editor wahre Verbalschlachten geliefert und versucht, das Ding total umzuschreiben.

    Vielen Dank Nika, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen „Blick hinter die Buchstaben“ zu ermöglichen!

    Nika_Lubitsch_5_Gebot
    „Am 12.Juli 2012 wurde Nika Lubitsch geboren. Auf einem zugemüllten Schreibtisch, draußen goss es in Strömen und es war so schwül, dass ich wirklich nicht mehr wusste, ob es die Herausforderungen der Technik waren, die mir den Schweiß aus den Poren trieben, die Aufregung, etwas total Neues auszuprobieren oder lag es nur am Wetter oder gar an den Wechseljahren. Und so begann meine Karriere als Selfpublisherin mit einem Donnerschlag. …“ (Quelle)

    Gleich der erste Roman von Nika Lubitsch „Der 7. Tag“ landete auf Platz 1 der Kindle-Bestsellerliste – und hielt sich fünf Monate ganz oben in den Charts. „Der 7. Tag“ war das bis dato erfolgreichste E-Book Deutschlands. Der Nachfolger „Das 5. Gebot“ knüpfte an diesen Erfolg an (Quelle).

    Bis heute hat Nika Lubitsch über 330.000 Bücher verkauft (Quelle). Sie lebt in Berlin und in Florida, ihre Bücher werden in mehrere Sprachen übersetzt (Quelle). Die Übersetzung ihres ersten Romans ins Englische „The 7th Day“ hat in den USA bisher 60.000 Leser gefunden (Quelle).

    Augenzwinkernde Auskunft über ein Leben vor der Geburt von Nika Lubitsch erteilt eine Dame namens Monika von Ramin hier…

    Amazon-Autorenprofil Nika Lubitsch
    Facebook-Seite von Nika Lubitsch
    Facebook-Seite „English Books by Nika Lubitsch“
    Blog von Nika Lubitsch

    • Demnächst zu Gast auf Boschers Blog: der Schriftsteller Matthias Czarnetzki

     

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    Mixed Pickles #4: Von Liebestöter bis zur Geburt von Nika Lubitsch

    In den „Mixed Pickles“-Beiträgen auf Boschers Blog findet Ihr ein buntes Gemisch diverser Fundstücke aus dem Netz und aus der noch realeren Welt.

    Liebestöter im Bariton

    Liebestöter_Rockmusik_Köln
    Über Facebook habe ich eine nette Einladung nach Köln erhalten – und zwar ins Barinton, wo am 29. November 2014 die Kölner Rockkapelle Liebestöter aufspielen wird. Ob ich zu der Zeit in NRW weile, steht in den Sternen, aber gerne möchte ich diese Einladung weitergeben.

    Also Ihr seid am 29. November in NRW? In Köln und Umgebung? Ab ins Barinton!

    Liebestöter waren übrigens so nett, mir für meinen Buchtrailer zu „Tiefer“ (s.u.) die Instrumentalspuren ihres Songs „Liebeslied“ zur Verfügung zu stellen.

    Wer Liebestöter ist und was für Musik sie machen… – hier geht es zur feinen Homepage und hier zum Facebook-Account der Band.

    Trailer zu dem eBook / Taschenbuch „Tiefer in die Dunkelheit. Erotik, Thrill, Horror“ von Ralf Boscher

    Der Soundtrack stammt von: Liebestöter. Rockmusik aus Köln.

    Verwendet wurde ein Edit des Songs „Liebeslied“ (Instrumentalspuren, ohne Vocals).

    Gesucht wird der beste Schurke

    Samiel-Logo-ohne-jahr-Badge-Ebenen
    Facebook-Fund:

    „Du bist Schriftsteller/in oder möchtest es werden? Du hast bereits ein Manuskript als Buch oder E-Book veröffentlicht? Es gibt einen bösen Widersacher, Schurken oder ein Monster in Deiner Geschichte? Dann bewerbe Dich mit Deinem Antagonisten für den SAMIEL AWARD 2015. “

    Ihr habt einen veritablen Bösewicht auf Lager? Eurer Buch stammt aus dem Jahr 2014? Einsendeschluss des Wettbewerbs von Digital Publishers ist der 31.12.2014. Hier die Bedingungen…

    „Schwul oder nicht schwul – Ist das die Frage?“

    Frisch_gebloggt_Blogbanner2014
    Der äußerst lesenswerte Blog „Frisch gebloggt“ von Katharina Kokoska (lesenswert auch für Apple-Enthusiasten…) hat sich diesmal aus persönlicher Perspektive eines generell wichtigen Themas angenommen: Der Toleranz – bzw. ihr Fehlen – gegenüber Homosexuellen. Oder anders gesagt: Leider ist die Frage nach der sexuellen Orientierung immer noch eine Frage, die bei vielen ein Unbehagen auslöst.

    Schwul oder nicht schwul – Ist das die Frage?

    „Es ist ein eigenartiges Gefühl festzustellen, dass eigene Ansichten und Eindrücke, die man vor Jahren bekommen und gesammelt hat, so trügerisch und verkehrt sein können. Ich war wirklich so naiv zu glauben, dass es heutzutage keinen großen Unterschied macht, als hetero- oder homosexueller Mensch in unserer Gesellschaft zu leben.“

    Hier mehr lesen…

    „Von allen Hunden gehetzt – Zwei Jahre Selfpublishing“ von Nika Lubitsch

    Nika_Lubitsch
    Sehr lesenswerter, informativer, amüsanter Blogeintrag der Erfolgsautorin zum 2 Geburtstag von „Nika Lubitsch“:

    „Am 12.Juli 2012 wurde Nika Lubitsch geboren. Auf einem zugemüllten Schreibtisch, draußen goss es in Strömen und es war so schwül, dass ich wirklich nicht mehr wusste, ob es die Herausforderungen der Technik waren, die mir den Schweiß aus den Poren trieben, die Aufregung, etwas total Neues auszuprobieren oder lag es nur am Wetter oder gar an den Wechseljahren. Und so begann meine Karriere als Selfpublisherin mit einem Donnerschlag. …“

    Mehr lesen…

    Apropos Nika Lubitsch: Die Erfolgsautorin ist demnächst zu Gast auf Boschers Blog und gewährt „Einen Blick hinter die Buchstaben“. Freue mich sehr!

    Apropos gehetzt.. Neues zum Thema „Brauchen wir Amazon?“

    Amazon
    „Die Zeit“ fragt, Schriftsteller antworten…

    „Brauchen wir Amazon? Der Internetversandhändler diktiert der Welt die Regeln, nach denen Bücher gelesen, geschrieben und publiziert werden. 19 Autoren aus aller Welt beantworten sechs Fragen nach dem richtigen Umgang mit dem genialen Giganten…“

    Hier lesen…

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