Monatsarchive: April 2014

Oh Gott, sie haben die Verpackung verändert

Damenbinden_Verpackung_geaendert
Früher oder später trifft es wahrscheinlich die meisten Männer. Das erste Mal, da ihn, sagen wir auf der Arbeit, zum Beispiel eine sms erreicht: „Schatz, bringst Du mir bitte Binden mit“ (oder Tampons oder Slipeinlagen…). Und so fährt man nach der Arbeit ahnungslos zum nächstgelegenen Drogeriemarkt, geht lächelnd wohlgemut durch die Auslagen, bis man das Regal für Frauenhygienartikel findet.

„Schatz, bringst Du mir bitte Binden mit“

Ja, aber gerne doch. Doch welche?

Erst steht man staunend vor dem Regal. Was es nicht alles gibt! Normal, Ultra dies, ultra das. Maxi. Mini. Mit Flügeln. Ohne Flügel. Ohne Duft oder mit Duft. Mit diesem oder jenem Duft. Und die ganze Auswahl wird potenziert durch die verschiedenen Anbieter. Wohin man auch blickt, Pastelltöne in betäubender Vielfalt.

Dann überkommt einen eine gewisse Panik, während man mit dem inneren Augen ins heimische Bad wandert. Wie sieht noch einmal die nun offenbar leere Packung Binden daheim aus? Waren da nicht Grüntöne? Oder doch eher ein leichter Stich ins Bläuliche? Pink? Ja, Pink. Richtig pink oder doch eher eine Nuance Altrosa? Oh Gott, und welcher Anbieter?

Man könnte nun natürlich zum Handy greifen und die fehlenden Informationen bei seiner Frau abrufen. Aber gibt man sich eine solche Blöße?

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Die Katze lässt das Mausen nicht

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Was für ein schöner Tag, um im Garten zu sitzen und zu lesen. Die strahlende Sonne zaubert schönstes Licht durch das Laub des Walnussbaumes, dessen Blätter im milden Wind sich leise bewegen. Ein Specht hinterlässt auf der Suche nach Futter sein klopfendes Hallo auf dem mächtigen Baumstamm. Ringsherum zwitschern Vögel in den Büschen. Ein Lächeln erreicht mich von meiner Liebsten, die neben mir auf einem Gartenstuhl sitzt und ebenfalls liest. Und unsere Katze döst im Schatten des Schmetterlingsbaumes.

Ignorieren, ausschimpfen oder loben? Um diese drei Alternativen drehen sich die Beitrage, die ich in der Sonne auf meinem Tablet lese. Ergebnisse meiner Internetrecherche „Katze Mäuse“, um zu erfahren, was wir dagegen tun könnten, dass unsere Katze ständig Mäuse in die Wohnung bringt.

Am Morgen dieses Tages hatte ich zwei tote Mäuse im Flur gefunden. Macht mit dem Spatz am Vorabend, der toten Maus nur wenig später am Abend im Bad vier tote Tiere innerhalb von 24 Stunden.

Was also tun, wenn die Katze ständig Mäuse (manchmal einen Vogel, einmal eine Fledermaus, einmal einen Frosch) bringt? Eine häufig gestellte Frage, auf die es leider keine eindeutige Antwort gibt. Erstaunlich eigentlich angesichts der langen gemeinsamen Geschichte von Mensch und Katze (oder ist dies nur der menschlichen Sehnsucht nach dem Geheimnisvollen geschuldet? Die Katze das mysteriöse Wesen…). Wie auch immer, einen Hauch von Eindeutigkeit finde ich nur in der Frage nach dem Wieso: Eine Katze bringt Mäuse, um ihren menschlichen Mitbewohnern, Futtergebern, Bei-Bedarf-Schmusern ein Geschenk zu machen.

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Smaugs Einöde – wie passend. Filmkritik

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Was für ein passender Titel. Dabei habe ich ein Faible für Drachen. Und auch den „Kleinen Hobbit“ mag ich sehr. Als Buch. Als kleinen, feinen, spannenden, eng gestrickten Roman.

Aber was ist hier geschehen?

Jacksons Verfilmung des „Herr der Ringe“ fand ich sehr gelungen, weil er es meiner Meinung nach geschafft hatte, vieles von dem, was mir an Tolkiens „Herr der Ringe“ nicht gefiel, außen vor zu lassen. Dieses Langatmige, Ausgedehnte, dieses allzu ins Details gehende Beschreiben von für die Handlung unwichtigen Dingen – auch wenn sie für die zugrunde liegende Mythologie (die erschaffene Welt) vielleicht bedeutsam sind.

Und bei seiner Verfilmung von „Der kleine Hobbit“?

Hier ging Jackson den umgekehrten Weg: Er hat den „Kleinen Hobbit“ auf „Herr der Ringe“-Niveau aufgeblasen. Ringdisiert.

Dies empfand ich so beim ersten Teil – und trotz des angehobenen Actionlevels empfinde ich es auch beim zweiten Teil der Hobbit-Verfilmung.

Dabei hatte ich mich so auf den zweiten Teil gefreut – hey Smaug, neben Fuchur und Grisu der coolste Drache, den ich in noch jungen Jahren kennengelernt habe. 5. Klasse. Schullektüre – und „Der kleine Hobbit“ war so ziemlich die einzige Schullektüre, die ich mit Begeisterung gelesen habe.

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Das wollte ich doch einmal gesagt haben

Ralf_Sommer
Einsam und traurig ist des Dichters Herz,
Denn zu wahrer Dichtung gerinnt nur Schmerz.
Und wenn er einmal glücklich ist,
Er den Schmerz schon bald vermisst…

Glücklicherweise ist dem nicht so – oder anders gesagt, stammen diese Worte auch von mir, so fühle ich mich als Schriftsteller nicht einsam. Und dafür möchte ich Danke! sagen.

Meiner Liebsten.
Meinen Freunden.
Meiner Familie.
Meinen Leserinnen und Lesern.

Den Damen und Herren in den Printmedien, die sich bisher für meine Arbeit interessierten und mich zu Interviews einluden.

Den Damen und Herren des Literaturbetriebs, die in der Vergangenheit Geschichten und Gedichte von mir in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht haben.

Den Menschen in der großen weiten Webwelt, die mich, seitdem ich mich hinaus gewagt habe, unterstützen. Mit ihren Klicks, mit ihrem „Gefällt mir“, ihrem „Teilen“, ihrer Kritik, ihren Ratschlägen und Anregungen (danke Johannes!). Mit den mir angebotenen Chancen, mehr Leserinnen und Leser zu erreichen.

Besonders bedanken möchte ich mich in diesem Zusammenhang bei Jenny, Tanja, Kathrin und vor allem Katharina, deren Sicht auf meine Schreibe und ihr Interesse an meiner Arbeit, mich sehr froh gemacht haben und machen.

Bedanken möchte ich mich auch bei Autorenkollegen, deren Unterstützung mir viel bedeutet und deren Art zu schreiben und mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren, mich anregt (namentlich Jürgen und Lutz).

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Was ich an Frauenzeitschriften nicht leiden kann

Frauenzeitschriften
Um es gleich festzustellen: Ich lese gerne Frauenzeitschriften. Nicht nur beim Arzt. Habe ich immer schon getan. Es gibt eine Menge Nützliches zu erfahren. Über Frauen. Und über Allerlei. Interessante Geschichten, spannende Lebensläufe – da blättere ich gerne hinein.

Aber was ich überhaupt nicht leiden kann: All diese eingeklebten Pröbchen, Duft-Appetizer, die Nase-Neugierig-Macher. Puh. In ihrer Mischung manchmal schwer zu ertragen. Was da für Dämpfe zwischen den Seiten aufsteigen. Appretur, Lackfarben-Ausdünstungen sind nichts dagegen. Olfaktorischer Overkill. Und mit tränenden Augen liest sich schlecht. Zudem: Wie soll man denn da einfach mal durchblättern, wenn die Zeitschrift immer zur nächsten eingeklebten Probe springt? Wenn immer diese Doppelseiten aufklappen, wo auf der einen Seite Werbung mit einem geruchsintensiven Lesezeichen prangt…

Man nimmt ein Heftchen zur Hand und fast automatisch landet man bei einer dieser Doppelseiten – und je dicker die eingeklebte Probe ist, umso zwangsläufiger. Und ich habe nicht den Eindruck, dass die Artikel daneben die je interessantesten des Heftchens sind. Vielleicht alleine schon deswegen nicht, weil nichts von der Werbung ablenken soll…

Das empfinde ich als penetrant. Ob es nur mir als Mann so geht? Eine repräsentative Umfrage der Frauen im Haus hat ergeben: Nein. 100% Zustimmung.

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Ein Schriftsteller beim „Perfekten Dinner“ – Boscher zum Casting eingeladen

Perfektes_Dinner
Mich erreichte eine sehr nett formulierte E-Mail, Betreff „Anfrage für Das perfekte Dinner am Bodensee“. Inhalt: „Bei meiner Recherche bin ich auf Sie gestoßen. Als Schriftsteller wären Sie ein spannender Kandidat für uns. Vielleicht kochen Sie ja auch gerne.“ Absender: die Produktionsfirma, welche für einen privaten Sender die Sendung „Das Perfekte Dinner“ herstellt.

Boscher beim „Perfekten Dinner“? Im TV? Warum nicht?

Ich bin natürlich geschmeichelt – „ein spannender Kandidat“… und was sich für Perspektiven ergeben… Wie viele Zuschauer hat wohl die Sendung? Wie vielen Menschen könnte ich mich als Schriftsteller präsentieren… Ich eloquent, charmant witzig am Herd werkelnd. Jeder Handgriff untermalt von literarischen Bonmots – nicht übertrieben natürlich. Eben gerade genau richtig dosiert, dass der Zuschauer neugierig wird. Ach, von diesem sympathischen und gut aussehenden Kerl möchte ich aber wirklich etwas lesen…

Und wohl dosiert würde natürlich das Menü sein, meiner Schriftsteller-Laufbahn folgend: Eine leckere Vorspeise vom Niederrhein, die mir Anlass geben würde, eine kleine Anekdote zum Besten zu geben, aus welcher Idee heraus die Niederrhein-Kapitel meines zweiten Romans entstanden sind (und die Ideen des Romans, an dem ich zur Zeit arbeite). Um dann überzuleiten zu den Bodensee-Kapiteln meines Romans und einem entsprechend für die Region typischen Gericht als Hauptspeise. Bevor letztendlich die Speisefolge mit einer bergischen Kaffeetafel gekrönt wird, die mir Anlass gibt, auf meinen ersten Roman einzugehen (und Hinweise zu den Wuppertal Kapiteln meines zweiten Romans einzustreuen).

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Das sind so die Momente… Fähre voll und meine Romanidee ist auch futsch

Faehreschnellkurs

Ich hatte so ein paar Ideen für einen Vampirroman – mehr als ein paar Ideen, einzelne Kapitel sind bereits geschrieben. Ja, und dann…

Als ich damals an meinem ersten Roman schrieb, in dem ein wichtiges Thema „Abtreibung“ ist, habe ich mich geweigert, John Irvings „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ zu lesen, obwohl er damals mein Lieblingsautor war (und auch heute noch einer meiner Alltime-Faves ist). Einige Jahre zuvor hatte er dieses wirklich tolle Buch (wie ich heute weiß, da ich es schließlich glücklicherweise sofort nach Fertigstellung meines Romans doch gelesen habe) veröffentlicht, und nachdem ich die anderen greifbaren Bücher von ihm schon verschlungen hatte, schlich ich um „Gottes Werk“ herum wie der Teufel um eine sündige Seele. Aber ich riss mich zusammen. Kaufte zwar das Taschenbuch – aber ich las es nicht. Denn bei ihm wie bei mir war ein Thema „Abtreibung“, und ich hatte einen Höllenschiss, mich zum einen von meinem Lieblingsautor beeinflussen zu lassen (ich Narr damals, glaubte ganz naiv an so etwas wie „originäre Schöpfung“, an meinen eigenen gänzlich „unbeeinflussten“ Roman), zum anderen fürchtete ich, kein eigene Zeile mehr aufs Papier zu bekommen, wenn ich gelesen hätte, wie Irving das Thema anpackt.

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