Archiv der Kategorie: Boscher bespricht

Was mir gefällt – oder ganz besonders nicht. Bücher. Homepages. Musik. Dies und das.

Ein Patient 1. Klasse – „Der eingebildete Kranke“ von Molière, eine Rezension

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Ein Sommer, der zu oft unter dem Zeichen „Patient 3. Klasse“ stand, ließ mich zu einem feinen, gemeinen Stück Literatur greifen, das sehr oft mit dem schwerfüßigen Attribut „Klassiker“ belegt wird (Klassiker = schwer = angestaubt).

Aber da hier auch nach über 300 Jahren nichts angestaubt ist, wusste ich, dass mir die Lektüre ein Lächeln in Gesicht zaubern wird.

Die Wahrheit, heißt es, sei das Gute und Schöne. Die Wahrheit ist: Es ist gut und schön, wenn es einem gelingt, in einer Welt, die weder gut noch schön ist, ein lächelndes Herz zu behalten.

Ein Patient 1. Klasse

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Heuschrecken essen – eine interessante kulinarische Erfahrung

Wer in der Ferne reist, hat etwas zu erzählen – oder kann die Menschen daheim an besonderen kulinarischen Erfahrungen teilhaben lassen. Zum Beispiel zu Weihnachten. Kulinarisches unter dem Weihnachtsbaum ist gern gesehen. Diverse Schoko-Leckereien. Ein edler Likör. Ausgewählte Teesorten. Ein besonderer Whiskey. Ein Gutscheinheft für Restaurants in der Umgebung. Selbstgebackene Plätzchen. Warum also nicht einmal Heuschrecken zu Weihnachten verschenken?

Kulinarisches Neuland

„Warum also nicht einmal Heuschrecken zu Weihnachten verschenken?“, so hatte sich ein Freund der Familie gedacht, der am zweiten Weihnachtentag mit uns feierte. Bereits im Jahr zuvor hatte er mich kulinarisches Neuland betreten lassen, hatte er mir doch aus … Weiterlesen ...

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Lichterspiele auf Mallorca – von All Inclusive bis Atemlos durch die Nacht. Ein Reisebericht

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Meine Vorgaben für den kurzfristig anvisierten Urlaub waren: Eine Anreise nicht länger als 2,5 Stunden. Ein Hotel mit klimatisierten Zimmern und Pool. Das Meer sollte nicht weiter als 250 Meter entfernt sein. Und über dem Strand strahlt die Septembersonne aus blauem Himmel.

10 Tage lang wollte ich mich erholen, die Seele baumeln lassen. Ich wollte nicht frieren. Nicht einkaufen, kochen, abspülen müssen. Ich wollte nicht schreiben. Nicht nachdenken. Ich wollte schwimmen, lesen, und wieder schwimmen, tagsüber in die Sonne blinzeln, Abends in Hemd und kurzer Hose am Meer sitzen und den Tag lächelnd bei einem kühlen Bier ausklingen lassen.

Alles, … Weiterlesen ...

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Smaugs Einöde – wie passend. Filmkritik

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Was für ein passender Titel. Dabei habe ich ein Faible für Drachen. Und auch den „Kleinen Hobbit“ mag ich sehr. Als Buch. Als kleinen, feinen, spannenden, eng gestrickten Roman.

Aber was ist hier geschehen?

Jacksons Verfilmung des „Herr der Ringe“ fand ich sehr gelungen, weil er es meiner Meinung nach geschafft hatte, vieles von dem, was mir an Tolkiens „Herr der Ringe“ nicht gefiel, außen vor zu lassen. Dieses Langatmige, Ausgedehnte, dieses allzu ins Details gehende Beschreiben von für die Handlung unwichtigen Dingen – auch wenn sie für die zugrunde liegende Mythologie (die erschaffene Welt) vielleicht bedeutsam sind.

Und bei … Weiterlesen ...

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Architeuthis oder der verstrahlte 48 Meter Riesentintenfisch – Rezension: „Der Rote“ von Bernhard Kegel

Millionenfach über Facebook geliket, von Zeitungen und Fernsehstationen aufgegriffen, etwa von „Der Welt“ unter der Überschrift: „Das Rätsel um den verstrahlten Riesen-Tintenfisch“ (vom 10. Januar 2014): Das zunächst vom Onlineportal „The Lightly Braised Turnip“ verbreitete Bild eines gigantischen, 48 Meter langen Riesentintenfischs an einem Strand von Santa Monica, Kalifornien. Vermutete Ursache der furchterregenden Größe: „radioaktiver Gigantismus“ und die Atomkatastrophe von Fukushima.

Und auch wenn dieses Foto ein Fake ist – dass es solche Giganten der Tiefsee tatsächlich gibt, wird mittlerweile als erwiesen angesehen: „Abdrücke mit etwa fünfzig Zentimeter Durchmesser an gefangenen Pottwalen lassen auf eine Größe der Krake von ungefähr Weiterlesen ...

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Ein Polizeimeister im adventlichen Lichterwahn und Tante Dores Lebensfaden. Rezension: Lutz Schafstädt, Tauwetter. Erzählungen.

Tauwetter_Lutz_Schafstaedt
Die vergisst man nicht. Diese feinen Wendungen.

Eine schöne Entdeckung: Lutz Schafstädts Erzählungen, die er als eBook unter dem Titel „Tauwetter“ veröffentlicht hat. Jede Erzählung besticht durch eine genaue und klare Sprache, eine intelligente Klarheit, die aber nicht kalt ist. Im Gegenteil, ich empfinde den Erzählton als warm, ohne sentimental zu werden. Ebenso Herz wie Verstand berührend.

Deswegen werde ich auch nicht vergessen, wie Polizeimeister Kühn eine adventlich-kritische Situation meistert und was Oma Dore Überraschendes mit ihrem „Lebensfaden“ anfängt.

Wie gesagt: Feine Wendungen, die Schafstädt in seinen aufs Wesentliche konzentrierten Geschichten bietet. Mit Herz und Humor erzählt er unaufgeregt von … Weiterlesen ...

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„Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Schillers Tell – eine Rezension

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Ich musste wieder einmal mit dem Bus fahren, als Lektüre hatte ich mir etwas Leichtes auf den Weg mitgenommen: Also leicht an Gewicht – mein altes Reclam-Büchlein mit dem „Tell“. Und ich muss sagen, der Tell war angesichts meines Arbeitstages gut gewählt, wie ich dann, an der Bushaltestelle lesend, dachte. Eines Arbeitstages, der wieder einmal alles aufbot, um meine Stressresistenz zu testen: von den allseits beliebten Laubbläsern bis hin zu einem Kollegen, der zur Ankurbelung seiner kreativen Schübe einen Baseballschläger in die Firma gebracht hatte (seinen, wie er das Teil nennt „Denkschläger“), den er – wenn ihm nichts einfällt – … Weiterlesen ...

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Ein alter Feind neu entdeckt. Die Saat, von Guillermo Del Toro und Chuck Hogan – Rezension

Die Saat, del Toro
Kennt Ihr das? Ihr lest ein Buch und findet plötzlich einen alten Bekannten wieder? Ich dachte schon, es gäbe ihn nicht mehr. Den bösen Vampir, den alten Feind der Menschheit. Ich dachte schon, diese Art des literarischen Blutsaugers wäre ausgestorben, ersetzt durch nette, sensible Vampire, sehr ansehnlich, gut gebaut, in der Sonne glitzernd, mit guten Umgangsformen.

Aber Pustekuchen. Es gibt sie noch, und was das Wiedersehen erfreulich macht: Sie sind wieder da, die Bezüge zum wirklich Beängstigenden. Unter der Oberfläche der von uns Menschen so fein eingerichteten Welt lauert etwas Mächtiges, was uns alle auslöschen kann. Der alte Hauch von … Weiterlesen ...

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Mehr als Klischees… meine wissenschaftliche Baustelle: Topik. Eine Rezension

Lothar_Bornscheuer_Topik
Es gibt Menschen, über welche man auch im Zeitalter von Google und weltweiter Vernetzung nur wenig erfährt. Was von ihnen als Person bleibt, bleibt im Privaten. Wertvolle Erinnerungen, nur den Vertrauten anvertraut. Was von ihrem Denken bleibt, ist manchmal ein Werk.

Topik. Zur Struktur der gesellschaftlichen Einbildungskraft, Frankfurt/Main 1976 (Suhrkamp) von Lothar Bornscheuer

Lothar Bornscheuer war ein deutscher Literaturwissenschaftler, Hochschullehrer und Buchautor. Topik war eines seiner Hauptthemen, sein Buch von 1976 ist sein umfassendster und spannendster Beitrag zur Thematik „Topik“.

Was ist Topik?
Topik beschäftigt sich mit Topoi. Laut Wikipedia versteht man unter „einem Topos (Plural Topoi; altgr. τόπος topos … Weiterlesen ...

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