Eine interessante kulinarische Erfahrung

Herzlich Willkommen auf Boschers Blog, dem Autorenblog von Ralf Boscher.

Hier bloggt jemand, der einfach gerne erzählt, vom Besonderen im Alltäglichen, von Katzen, Krebs und Kaffee, von Liebe, Lust und natürlich Laubbläsern. Ein Schriftsteller-Blog. Ein
„Vom Höcksken aufs Stöcksken“-Tagebuch.

Auf Boschers Blog findet Ihr Leseproben aus Ralf Boschers Romanen, vollständige Kurzgeschichten, humorvolle Miniaturen aus dem Alltagsleben, Rezensionen, Interviews mit Autorinnen und Autoren (u.a. B.C. Schiller, Hanni Münzer, Béla Bolten, Nika Lubitsch) und allerlei Lesenswertes zu folgenden Themen:

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Verdammt! Hätte ich doch nicht aus der Kirche austreten sollen?

Verdammt_Kirchenaustritt„…in aller Deutlichkeit…“

Sie sind flott, nicht flotter als die Feuerwehr, auch wenn es darum geht, ein Feuer zu löschen. Aber immerhin flotter als das Finanzamt… Das hatte beinahe einen Monat Zeit, meinen neuen Ewigkeitszustand auf der Steuerkarte zu vermerken – aber vielleicht warten sie ja noch? Doch mit Datum drei Tage nach meiner förmlichen Erklärung „Nein, ich möchte das nicht mehr!“ erreichte mich ein eng beschriebener (also eng formatierter) Brief der seit meinem Umzug zuständigen Kirchengemeinde. Bzw., denn Kirchengemeinde scheint ein veralteter Ausdruck zu sein, der „Seelsorgeeinheit“.

Apropos veraltet, apropos „Feuer löschen“: In dem Brief der Seelsorgeeinheit wird nicht der schöne, weil so viele Bilder transportierende Ausdruck des „Höllenfeuers“ verwendet, vielleicht weil er – eben – veraltet ist. Aber gleichwohl – immerhin richtet sich der Brief an jemanden, der fast ein halbes Jahrhundert zur allumfassenden Seelsorgeeinheit dazu gehört hat – schwingt er im Duktus mit.

Für die Eingeweihten muss nicht alles ausgesprochen werden.

„Ich bitte Sie um Verständnis, wenn ich Ihnen die Konsequenzen Ihrer Erklärung des Kirchenaustritts in aller Deutlichkeit dargelegt habe…“

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Musik und Literatur – eine Betrachtung

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Oh Du Fröhliche, Take The Long Way Home, The End… Ich kannte es von Stephen King, viele seiner Bücher wurden und werden eingeleitet von Zitaten aus Musikstücken, immer wieder untermalen Musikzitate den Text, geben Zitate aus Songs den Ton vor. Thomas Mann beeindruckte mich mit seiner aus Wagners Schaffen entlehnten Leitmotiv-Technik. Nietzsche kam wieder und wieder auf dieses Thema zurück, dionysisch getrieben, in dem Versuch seine Gedankenfülle apollinisch zu bändigen.

Musik ist in Literatur allgegenwärtig. Als Strukturelement, als atmosphärischer Anklang, als Text gewordene Musik, als Dichtung, als Thema. Nur einige Beispiele aus meinem Bücherregal: Nick Hornby, „High Fidelity“, Benjamin v. Stuckrad-Barre „Soloalbum“, Thomas Mann „Doktor Faustus“, Jack Kerouac „Unterwegs“. Musikalische Anklänge finden sich auch in meinen Geschichten z.B. in der Horrorstory „Oh Du Fröhliche“ rund um einen in Andrea Jürgens vernarrten Fleischer. Oder in der Kurzgeschichte „Take The Long Way Home“. In meinem zweiten Roman (hier vor allem die Musik der Doors).

Umgekehrt ließen und lassen sich auch viele Musiker von literarischen Werken anregen. Z.B. (wenn ich mir meine LPs und CDs ansehe): Pink Floyd „Animals“ (George Orwells „Farm der Tiere“), Vanden Plas „Christ O“ (Alexandre Dumas „Der Graf von Monte Christo“), Kamelot „Epica“ und „Black Halo“ (Goethes „Faust“), die aus meiner Heimat am Niederrhein, in dem Fall aus Krefeld, stammenden Blind Guardian mit u.a. „Nightfall in Middle-Earth (beruhend auf J.R.R. Tolkien „Das Silmarillion“), „Symphony X „Paradise Lost“ (John Milton „Das verlorene Paradies“). Unter der Überschrift „Existierende Vorlagen“ findet Ihr bei Wikipedia eine umfangreiche Liste von Konzeptalben vor allem aus dem Rockmusik-Bereich zum Thema „Literarische Vorlagen für Musikwerke“.

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Ich alter Sack und die AfD

Selbst unter Tage – also sogar in der alten Wohnung einer guten Freundin, die im Keller eines Mehrfamilienhauses lag (blickte ich aus einem der Fenster, dann waren meine Augen auf Grasnaben-Niveau. Blickte sie aus dem Fenster, dann sah sie gewissermaßen das Gras von unten wachsen). – Also selbst an einem solchen Ort, an dem es nur selten einen Handyempfang gab, an dem das Sonnenlicht nur für Minuten durch die Kellerfenster schien und Radiosender, die auch schon einmal gute Musik spielten, wie SWR3 oder Antenne Bayern, nur ein Rauschen und Knistern von weit weit weg waren – ja, selbst dort war der regionale Radiosender zu empfangen. Ganz klar. Ohne Knistern. Fünf Balken. Und auf Schlager festgelegt.

Als noch eine 19 vorne stand

Radio Seefunk, so sage ich mal, war ein Sender der seine Zielgruppe in den über 50jährigen sah. Gerne auch noch älter. Und viel älter. In der  Zeit, von der ich jetzt spreche, schreiben wir noch eine 19 vorne. Die Generation, die der Sender ansprach, hatte den Blauen Bock, Ernst Mosch, Dieter Thomas Hecks Hitparade in den 70igern bei vollem Bewusstsein, freiwillig als Erwachsene erlebt (und nicht wie ich als hilfloses Kind, das, um überhaupt ein wenig fernzusehen, einfach mit noch unfertigem Hirn dabei saß und hilflos Melodien ausgeliefert war, die es nie mehr vergessen sollte).

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Post von der Bundesregierung – eine schöne Maskerade

Corona, Masken, Bundesregierung, Krankenkasse, EW Responsemarketing e.K, BriefHabe heute Post bekommen, von der EW Response Marketing e.K. (deren Webseite übrigens nahezu blank ist, noch nicht einmal ein Impressum, Stand 6.2.2021), dachte, Werbung. Mitnichten. Ein Brief meiner Bundesregierung. Die mir mitteilt, dass sie meine Krankenkasse gebeten hat (tatsächlich das Wort, gebeten), mir dieses Schreiben zu schicken.

Gebeten … wie ist das wohl gelaufen?

Haben sich die Damen und Herren meiner Bundesregierung hingesetzt (also symbolisch, faktisch dann wohl die angestellten Damen und Herren in der Kommunikationsabteilung oder so) und haben die Krankenkasse angeschrieben: „Bitte schaut doch einmal in euren Unterlagen nach, wer von euren Leuten ein erhöhtes Risiko eines schweren Verlauf bei einer Infektion mit Corona hat – und dem schreibt ihr dann bitte eine netten Brief (gerne formulieren den unsere Spezialisten für euch vor) und zusammen mit dem Brief schickt ihr bitte zwei Berechtigungsscheine für den Erhalt von Masken mit. Die beiden Scheine schicken wir euch dann auch noch …“

Ist das so in der Art gelaufen? Gebeten … Und haben einige Krankenkassen gesagt „Danke, aber nein!“?

Meine Krankenkasse hat wohl Ja! gesagt. Und dann hat meine Krankenkasse die Marketing-Agentur beauftragt, dieser Bitte nachzukommen. Also waren meine Bundesregierung, meine Krankenkasse und die Agentur damit beschäftigt, mir diese beiden Berechtigungsscheine zukommen zu lassen.

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Und täglich grüßt der Laubbläser

Laubblaeser
Unglaublich: Ich höre Phil Collins. Über den Kopfhörer. Weil seine Stimme so beruhigend dahin plätschert, weil die Stücke so harmonisch sind. Und wer mich kennt, weiß: PHIL COLLINS! PUH! Obwohl: Und …Then there were three hat mir damals sogar gefallen. Vielleicht aus einem ähnlichen Grund, vielleicht weil ich mich damals auch nach Ruhe sehnte – und diese nur mit Musik zu haben war.

Lärm. Kennt jemand Rilkes Episode aus dem „Malte Laurids Brigge“, von diesem Wesen, das einem in die Gehörgänge kriecht, einen nicht mehr loslässt, schleicht es sich doch durch die Mauern des Hauses in das eigene Leben ein, ohne dass man sich dagegen wehren könnte?

Dieses Wesen ist der Nachbar. Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben… wenn es bei Aldi, Lidl, Norma etc. wieder einmal Laubbläser im Angebot hat.

Meine Nerven vibrieren wohl noch immer nach. Dabei liegt das Wochenende noch nicht lange zurück. Ach, Wochenende. Luft holen. Durchatmen. Den Stress der Arbeitswoche hinter sich lassen. Ja, vielleicht sogar einmal ausschlafen… Ach, die lieben Nachbarn. Liegt Samstagmorgens um 9 Uhr das Laub vielleicht besonders günstig? Ist es die Romantik des sich lichtenden Herbstnebels, die den feschen Gartenfreund, sein von der Morgenfeuchte lockiges Haar zurückstreifend, nach seinem Laubbläser greifen lässt? Das kernige Epos des zupackenden Kerls, welches nur unter einer gewissen Geräuschentwicklung gedeihen kann? Da ein paar Äste am Busch, die nicht wie gewollt wachsen: Heraus aus dem Fundus die Elektrobaumschere! Hier am Rasenrand einige Büschel, welche die Harmonie stören: Der Elektrorasentrimmer wird es richten!

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Ein Patient 1. Klasse – „Der eingebildete Kranke“ von Molière, eine Rezension

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Ein Sommer, der zu oft unter dem Zeichen „Patient 3. Klasse“ stand, ließ mich zu einem feinen, gemeinen Stück Literatur greifen, das sehr oft mit dem schwerfüßigen Attribut „Klassiker“ belegt wird (Klassiker = schwer = angestaubt).

Aber da hier auch nach über 300 Jahren nichts angestaubt ist, wusste ich, dass mir die Lektüre ein Lächeln in Gesicht zaubern wird.

Die Wahrheit, heißt es, sei das Gute und Schöne. Die Wahrheit ist: Es ist gut und schön, wenn es einem gelingt, in einer Welt, die weder gut noch schön ist, ein lächelndes Herz zu behalten.

Ein Patient 1. Klasse – „Der eingebildete Kranke“ von Molière, eine Rezension

Der Vorhang geht auf und ohne Umschweife ist der Zuschauer (und der Leser) mittendrin in der wahnhaften Welt des Herrn Argan, einer Welt, deren Lauf nicht durch den Fluss der Zeit, die Wanderung der Gestirne oder durch den Wechsel von Tag und Nacht bestimmt wird, sondern durch das Fließen der Einläufe und Tinkturen und des Geldes an Ärzte. Argan ist ein Hypochonder wie er im Buche steht, für die Ärzte, die ihm das Geld aus der Tasche ziehen, ist er ein Patient 1. Klasse. Seine Vernarrtheit in Krankheit geht sogar soweit, dass er seine Tochter nur an einen Arzt oder einen Apotheker verheiraten will. Herr Argan leidet, und das ist gut so, ist ihm das Gefühl des Leides doch so vertraut wie die Klistierspritze im Körper. Ein Tag ohne Darmreinigung… – undenkbar.

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Männer… Von „Hör mal, wer da hämmert“ bis zu Liegestützen auf der Fähre…

Maenner
Also Männer… Wie komme noch einmal auf dieses Thema? Ach, ja, Donnerstag auf der Bodenseefähre, da gab es sehr geballt einige einprägsame Beobachtungen. Und ja, ich habe Samstag ein Lattenrost zusammengebaut und dann im Getränkemarkt, beim Kauf eines Kasten Warsteiner, einen Gratis-Rasierer bekommen (im Rahmen einer sogenannten „Männerbox“).

„Wann ist ein Mann ein Mann…?“ Anscheinend dann, wenn er unrasiert in Arbeitsklamotten einen Kasten Bier kauft (ich trug meine mit Farbe besprenkelten Malerjeans, dazu ein kariertes Arbeitshemd, ebenfalls mit Farbe besprenkelt, denn angestrichen haben wir an diesem Wochenende auch).

Also bekam ich die Männerbox. Logisch. Mit Tusch. Aber lieber als ein Gratis-Rasierer, den ich doch nicht benutzen werde. Bin da eigen, rasiere mich, wenn ich mich denn rasiere, mittlerweile nur noch trocken (rasiere ich mich nass, dann seh‘ ich gleich 10 Jahre jünger und so brav aus, und das will doch keiner…) – also lieber als ein Gratis-Rasierer wäre mir irgendetwas Vitalisierendes für meine Augenpartie gewesen. Oder etwas, das mir die Stressfalten aus dem Gesicht bügelt… So ungern, ich das hier schreibe…. Hallo, es ist Wochenende, und da sollte es doch genügen, einmal Auszuschlafen, um wie ein junger Gott auszusehen (zumal ich mir den zweiten Teil von Thor unters Kopfkissen gelegt habe…). Kann doch nicht sein, oder?

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„Hello Kitty“ oder ein Wichteln des Grauens. Eine vorweihnachtliche Geschichte

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3 Staffeln „Hör mal wer da hämmert“ auf DVD, „Nightmare on Elm Street“ Teil 1 bis 5 und „Bernhard und Bianca“ – dies war mein Weihnachten im vergangenen Jahr. Dazu grob geschätzt: 3 Tüten Paprika-Chips, 1 Tüte Chips mit Salzgeschmack, 2 Packungen Marzipan-Kartoffeln, Erdnüsse, 2mal gesalzen, 1mal ohne Fett geröstet, Salami-Pizza 2mal, 1mal Quattro Stagioni, das Ganze runtergespült mit 6 Flaschen Rotwein. Es war mein erstes Weihnachten seit 5 Jahren ohne Anna, einige Wochen zuvor hatte sie sich von mir getrennt. Einmal machte ich den Fehler, die Fernbedienung in die Hand zu nehmen und zappte vom Heimwerker-König weg ins TV-Programm hinein. Prompt landete ich bei Mary Poppins – und musste weinen. „Schim schiibi di schimm schibbi schimm schi schi bu…“. Mary sang und tanzte und drehte sich auf ihren Stiefeln im Kreis, diesen Stiefeln, die so schlanke Fesseln machen – und ich musste daran denken, wie Anna eines Tages kurz vor Heiligabend zur Tür hereinkam und dann ihren Mantel von ihren Schultern gleiten ließ und nichts weiter trug als ein tief ausgeschnittenes, sexy rotes „Ich bin Deine Weihnachtsfee“-Kleidchen und sich dann auf ebensolchen Stiefeln vor mir drehte… – und ich schaltete schnell zurück zum rülpsenden Tim, öffnete eine weitere Flasche Wein und später zu „Bernhard und Bianca“ noch eine.

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Boschers Roman über Liebe, Tod und Teufel: Engel spucken nicht in Büsche. 2. bearbeitete Auflage

Engel spucken nicht in Büsche: Roman über Liebe, Tod und Teufel - Cover der für das eBook bearbeiteten 2. Auflage

Engel spucken nicht in Büsche: Roman über Liebe, Tod und Teufel – Cover der für das eBook bearbeiteten 2. Auflage

Sein Glaube ist ihr Tod…
Der Tod ist in die Stadt gekommen, und er ist auf einer Mission. „Abtreibungskiller“ nennt ihn schon bald die Presse. Der Polizei gelingt es nicht, den heimtückischen Frauenmörder zu stoppen.

Ein Roman über Liebe, Tod und Teufel…
„Engel spucken nicht in Büsche“ ist ein Krimi. Ein Roman über den Verlust der Unschuld, über Fanatismus, Leid und Lust. Hart. Zärtlich. Schonungslos. Ein zupackendes Buch.

„Ein Gesellschaftskrimi – ein Gesellschaftsroman um die Irrungen und Wirrungen der Seele – und einen gnadenlosen Mörder“ (Quelle)

ENGEL SPUCKEN NICHT IN BÜSCHE: ROMAN ÜBER LIEBE, TOD UND TEUFEL von Ralf Boscher – das eBook. 2. bearbeitete Auflage.

Für das eBook hat Ralf Boscher seinen ersten Roman „Engel spucken nicht in Büsche. Roman über Liebe, Tod und Teufel“ überarbeitet (das eBook finden Sie hier bei Amazon…)

LeserInnen-Meinungen:

„Ein überzeugend komponierter Roman, der seine Leser einer außergewöhnlich breiten Palette an Emotionen aussetzt. Ein guter Unterhaltungsroman!“ (Hermann Kinder über meinen ersten Roman „Engel spucken nicht in Büsche. Roman über Liebe, Tod und Teufel“).

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